In den Herbst kulinarisch Eintauchen
Der Herbst ist Genusszeit. Kürzere Tage, längere Abende – genau jetzt darf man kulinarisch so richtig loslegen. Wir stellen euch deshalb fünf Regionen in Europa vor, in denen der Herbst nicht nur bunt, sondern vor allem lecker ist. Teller bereit? Dann los!
Kastanien in Südtirol snacken
In Südtirol ist der Herbst ohne Kastanien kaum vorstellbar. Schon seit Jahrhunderten gehören sie hier zur Küche – ob geröstet am Straßenrand, als süße Füllung für Knödel oder als Kastanienherz auf dem Dessertteller. Besonders schön erlebt ihr das bei den Kastanientagen rund um Lana, Völlan und Tisens: Hier dreht sich alles um die braunen Schätze, dazu gibt’s Musik, Handwerk und jede Menge Genuss.
Tipp: Bei Völlan gibt es einen rund 2 Kilometer langen Rundweg durch Kastanienhaine mit zehn Stationen zu Geschichte, Nutzung und Kuriositäten der Edelkastanie.
Wein trinken im Rheinland
Im Rheinland ist der Herbst untrennbar mit Federweißer verbunden – einem jungen, nur teilweise vergorenen Wein, der süß, spritzig und leicht prickelnd schmeckt. Klassisch genießt ihr ihn mit Zwiebelkuchen. Besonders stimmungsvoll erlebt ihr das beim Fest des Federweißen in Landau Mitte Oktober: vier Tage lang Wein, Musik und die Krönung der Weinprinzessin inklusive. Rund 100.000 Besucher*innen feiern, also Vorsicht: freudige Massen, aber super unterhaltsam!
Tipp: In Rüdesheim am Rhein gibt es im gleichen Zeitraum die „Tage des Federweißen“ mit Wein, Livemusik und Oldtimer-Traktorparade.
Das Pilzparadies Bayern kennenlernen
Ab September beginnen die Wälder Bayerns zu leuchten und das nicht nur in den Baumkronen, sondern auch unten am Waldboden. Unter den Bäumen sprießen nämlich Pilze aller Arten. Steinpilze, Speisemorcheln oder Parasolpilze warten darauf, entdeckt zu werden. Wenn ihr aufmerksam durch Moos und Laub streift, könnt ihr mit etwas Glück einen Korb voller frischer Pilze nach Hause bringen (bitte aber die Höchstmengen beachten). Und dann beginnt die wahre Herbstmagie: Die Pilze landen in der Pfanne oder im Ofen, kombiniert mit regionalen Zutaten und verwandeln sich in herzhafte Eintöpfe, Suppen oder Beilagen.
Tipp: Es gibt geführte Pilzwanderungen für Neulinge, die sich mit Pilzen noch nicht so gut auskennen und nicht auf eigene Faust gehen wollen.
Die Sturmzeit in der Steiermark genießen
In der Steiermark gehört der Herbst zum Sturm bzw. der Sturm zum Herbst – und nein, es geht hier nicht um ein Wetterphänomen, sondern um frisch gepressten, leicht gärenden Traubenmost, süß und spritzig. Besonders beliebt ist der rosa Schilchersturm, der aus den regionalen Blauen Wildbacher-Trauben gewonnen wird. Ob pur genossen oder als Begleitung zu kleinen herbstlichen Schmankerln – dieser prickelnde Traubensaft gehört einfach zum steirischen Herbst dazu.
Tipp: Von September bis Ende Oktober ziehen entlang der Weinstraßen Stände mit Sturm umher – perfekt für spontane Herbst-Plaudereien und ein letztes Sonnetanken.
Normandie, Frankreich – Äpfel & Calvados
Wenn irgendwo der Herbst nach Obstgarten duftet, dann in der Normandie. Zwischen alten Fachwerkdörfern und grünen Hügeln hängen die Apfelbäume schwer voller Früchte und die Region verwandelt sich in ein einziges Apfelfest. Jetzt wird nicht nur Tarte Tatin gebacken, sondern auch Cidre gekeltert und Calvados (ein lokaler Obstbrand) gebrannt.
Tipp: Besonders schön erlebt man das bei den zahlreichen Apfel- und Cidre-Festen im November, etwa im Pays d’Auge. Dort gibt’s Märkte, Vorführungen alter Pressen und natürlich Kostproben en masse.
Weitere schöne Orte für den Herbst:
HERBSTTAGE AM SEE IM GRUNDLERS GÄSTEHAUS
Fotos: Pexels / kpaukshtite, unsplash / Markus Spiske, IMAGO / imagebroker, Pexels / Valeriya, unsplash / Laura Chouette, Skylar Zilka
Nadine Pinezits
Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.



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