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Regeln beim Wandern

Was wir beim Wandern Beachten sollten

Ob Wandertour, Tagesausflug oder Mikroabenteuer – Zeit in der Natur ist Balsam für die Seele. Damit wir alle weiterhin saubere Wälder, blühende Wiesen und intakte Lebensräume genießen können, gibt es ein paar wichtige Regeln, die ihr beim Wandern unbedingt beachten solltet.

bleibt auf den ausgeschilderten Wanderwegen

So verlockend es manchmal auch sein mag: Bitte bleibt auf den ausgeschilderten Wanderwegen. Abseits davon könnt ihr leicht empfindliche Pflanzen zertrampeln, Wildtiere stören oder sogar euch selbst in Gefahr bringen – besonders in Naturschutzgebieten oder steilem Gelände. Wege sind nicht umsonst da.

richtiges Verhalten in der Natur

Feuer machen im Wald oder auf Wiesen?

Ganz schlechte Idee. Die Gefahr von Waldbränden ist riesig, besonders in den warmen Monaten. Grillen, Lagerfeuer oder auch nur eine achtlos weggeworfene Zigarette können fatale Folgen haben. Wenn ihr unbedingt grillen wollt, nutzt dafür ausgewiesene Plätze.

Und bitte beachten: Was ihr mitbringt, nehmt ihr auch wieder mit. Punkt. Das gilt auch für Bananenschalen oder Apfelbutzen – die brauchen oft viele Monate zum Verrotten und sind kein heimisches Futter für Tiere. Ein kleiner Müllbeutel im Rucksack wirkt da Wunder.

Seid leise und nehmt Rücksicht

Vogelgezwitscher, Blätterrascheln, das Plätschern eines Bachs – all das geht schnell unter, wenn man mit Musikbox, lautem Gequatsche oder Rufen unterwegs ist. Gerade Wildtiere reagieren sehr empfindlich auf Lärm, und auch andere Wandernde möchten die Ruhe genießen. Also: Musik aus, Stimme runter – und einfach mal zuhören, was die Natur selbst zu sagen hat.

Wildcampen – was ist erlaubt?

In Deutschland ist Wildcampen generell verboten und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Es gibt aber Unterschiede je nach Bundesland und Gebiet. Erlaubt oder geduldet (mit Einschränkungen) ist zum Beispiel das Biwakieren (also ohne Zelt, z.B. mit Tarp oder Schlafsack) in einigen Gebieten. Diese Art des Übernachtens sollte aber nur aus der Not heraus passieren, sprich wenn du beispielsweise bei einer Wanderung die Zeit oder deine Skills unterschätzt hast und vom Berg nicht mehr sicher vor Anbruch der Dunkelheit runterkommst. In streng geschützten Gebieten ist aber selbst das Biwakieren tabu – der Naturschutz geht vor.

Tipp: Nutzt Trekkingplätze, fragt Waldbesitzer:innen oder schaut nach „1-Nacht-Camping“-Portalen, bei denen Privatpersonen Flächen zur Verfügung stellen.

Tiere schützen

Nehmt Rücksicht auf Tiere & andere Menschen

Gerade in der Dämmerung oder im Frühling (Brut- und Setzzeit) sind viele Tiere besonders empfindlich. Haltet Abstand, seid leise und nehmt euren Hund an die Leine – das schützt Wildtiere und sorgt dafür, dass alle entspannt unterwegs sein können.

Keine Souvenirs aus der Natur mitnehmen

So schön ein Tannenzapfen, ein schöner Stein oder ein paar Federn auch sein mögen – bitte lasst sie liegen. Sie gehören zum natürlichen Kreislauf und dienen oft Tieren als Nistmaterial, Nahrung oder Unterschlupf. Vor allem in Schutzgebieten kann das Sammeln solcher „Andenken“ sogar verboten sein.

Pilze, Beeren & Co. – was darf man mitnehmen?

Ihr dürft grundsätzlich für den Eigenbedarf sammeln – das nennt man das sogenannte „Handstraußprinzip“. Doch auch das hat Grenzen:

  • Pilze: Pro Person meist nicht mehr als 1–2 Kilogramm pro Tag (je nach Bundesland).
  • Beeren, Kräuter, Nüsse: Ebenfalls nur in haushaltsüblichen Mengen.

Vorsicht beim Sammeln:

  • Finger weg von geschützten Arten wie Frauenschuh, Orchideen oder seltenen Pilzen (z.B. Kaiserling).
  • Keine Pflanzen aus Naturschutzgebieten mitnehmen – da ist das Sammeln meist komplett verboten.
  • Verwechselt keine giftigen mit essbaren Pflanzen! Im Zweifel lieber stehen lassen.

Respektiert Grenzen und Sperrungen

Manche Wege, Bereiche oder ganze Gebiete sind zeitweise gesperrt – z.B. zur Brutzeit oder nach Sturmschäden. Diese Sperrungen sind nicht willkürlich, sondern dienen dem Schutz von Natur und Menschen. Achtet auf Schilder und respektiert Absperrungen – auch wenn’s einen Umweg bedeutet.

Achtung bei Drohnen und Kameras

Drohnen stören Wildtiere massiv – besonders in Brut- und Rückzugszeiten. In vielen Schutzgebieten sind sie daher verboten. Auch Fotografie mit Blitz oder lauten Auslösern kann Tiere aufschrecken. Wenn ihr filmt oder fotografiert, achtet auf ruhiges Verhalten und haltet ausreichend Abstand.

 

Wildtiere sollte man nicht füttern

Auch wenn’s verlockend ist: Tiere in der Natur sollten nicht gefüttert werden – weder mit Brot, noch mit Nüssen oder anderen Snacks. Falsches Futter kann sie krank machen, ihr Verhalten verändern oder dazu führen, dass sie ihre natürliche Scheu verlieren. Das gilt vom Eichhörnchen bis zur Kuh.

Wildtiere nicht füttern
Natur schützen

Pflanzen nicht beschädigen oder pflücken

Bitte brecht keine Äste ab, schneidet keine Blumen oder ritzt keine Namen in Baumrinde. Solche Eingriffe mögen klein erscheinen, können Pflanzen aber dauerhaft schädigen – besonders bei langsam wachsenden oder seltenen Arten.

Die Natur ist kein Abenteuerspielplatz ohne Regeln. Wer achtsam ist, schützt Lebensräume, vermeidet Konflikte und sorgt dafür, dass auch kommende Generationen unberührte Landschaften erleben können. Also: Respekt zeigen, Regeln einhalten – und das Wandenr genießen!

Fazit:

Wandern lebt von unberührter Natur – und die bleibt nur erhalten, wenn wir uns respektvoll verhalten. Wer achtsam auf Wanderwegen unterwegs ist, schützt Tiere, Pflanzen und Landschaften und macht nachhaltiges Wandern für alle möglich.

Einen weiteren spannender Artikel  zum Thema achtsam reisen und Natur bewahren findet ihr hier.

Falls du Unterkünfte in Naturnähe suchst, hier eine Auswahl.

© Fotos: Nadine Pinezits

 

Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.

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