Aus Alltag mach‘ Abenteuer: Die Magie der Mikroabenteuer
Manchmal liegt das größte Abenteuer nicht in der Ferne, sondern wartet direkt vor unserer Haustür. Genau hier setzen sogenannte Mikroabenteuer an. Doch was versteht man darunter eigentlich genau und wie startet man selbst das erste eigene Mikroabenteuer? Unsere Autorin Nadine erklärt’s.
Nah, günstig, kurzweilig – perfekt für den Alltag
Wahrscheinlich war jede:r von euch schon mal auf einem Mikroabenteuer, ohne es als solches wahrgenommen zu haben. Denn die kleinen Abenteuer sind kurze, spontane Ausflüge und Unternehmungen, die uns aus dem Alltagstrott reißen und neue Energie schenken – ohne weite Reisen oder aufwendige Vorbereitungen. Kurzum: Ein Mikroabenteuer ist kostengünstig bzw. kostenlos, dauert maximal 72 Stunden, liegt nah am eigenen Zuhause und ist ohne Auto zu bestreiten (beliebte Fortbewegungsmittel sind die öffentlichen Verkehrsmittel, das Rad oder die eigenen zwei Beine).
Der Begriff „Microadventure” wurde maßgeblich vom britischen Abenteurer Alastair Humphreys geprägt. Er beschreibt es als kleines, alltägliches Erlebnis in der Natur, das er nach der Arbeit unternimmt. Das Besondere daran ist, dass Mikroabenteuer keinerlei aufwendige Planung oder teure Ausrüstung erfordern. Man kann sie einfach so spontan nach Feierabend angehen. Statt weite Reisen anzutreten, geht es darum, das Abenteuer in der Nähe zu suchen – sei es im Wald am Stadtrand, am Flussufer oder auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt.
Es geht nicht um das „Was”, sondern das „Wie”
Ein Picknick auf einer nahegelegenen Wiese, eine Fahrradtour bei Sonnenaufgang oder eine Nacht unter dem Sternenhimmel im eigenen Garten: Das alles können Mikroabenteuer sein – wenn wir das wollen. Denn es geht bei einem Mikroabenteuer viel weniger um das, WAS wir machen, sondern viel mehr darum, WIE wir es machen. Denn das Mindset spielt die wichtigste Rolle bei einem solchen Ausflug. Sehen wir ihn als Abenteuer, ist es auch eines. Es geht um das bewusste Erleben, das Ausbrechen aus der Routine und das Verlassen der eigenen Komfortzone, wenn auch nur für einen kurzen Moment. So kann aus einem einfachen Spaziergang entlang des kleinen Baches in der Nachbarschaft gut und gerne mal eine Foto-Expedition, eine Vogelbeobachtungs-Tour oder eine Kräuterwanderung werden.
Was bringt uns so ein Mikroabenteuer?
Mikroabenteuer bieten zahlreiche Vorteile, die weit über das körperliche Wohlbefinden hinausgehen. Indem sie uns aus dem gewohnten Alltag herausholen, fördern sie unsere Kreativität und inspirieren uns, neue Perspektiven zu entdecken. Wenn wir in die Natur eintauchen, stärken wir zudem nicht nur unsere Verbindung zur Umwelt, sondern auch unsere innere Balance. Mikroabenteuer laden uns ein, den Moment bewusst zu erleben und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, was unsere Achtsamkeit im Alltag enorm steigert. Die kleinen Auszeiten können helfen, den Kopf freizubekommen und die Gedanken zu klären. Sie bieten einen effektiven Weg, um Stress abzubauen und uns zu regenerieren, wodurch wir neue Energie tanken und den Herausforderungen des Alltags mit frischer Kraft begegnen können.
Darüber hinaus sind Mikroabenteuer umweltfreundlich und nachhaltig. Sie erfordern keine langen Flüge oder große Reisekosten, sondern setzen auf das, was direkt vor uns liegt. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern am Ende auch den Geldbeutel.
Nadines 10 liebste Mikroabenteuer:
Wenn ihr mit Mikroabenteuern bisher noch wenig Erfahrung habt oder euch einfach die Ideen fehlen, könnt ihr euch aus dieser Liste eine Aktivität aussuchen und sie zu eurem nächsten Alltags-Abenteuer machen:
- Auf dem Balkon oder im Garten übernachten
- Radfahren ohne Ziel – einfach der Nase nach in den nächsten Ort oder am Fluss entlang
- Yoga im Wald machen
- Kräuter sammeln und anschließend damit kochen
- Eisbaden gehen
- Einen Fotowalk in der Nachbarschaft unternehmen
- Eine Wald-Safari machen und die heimischen Big 5 suchen (Hase, Fuchs, Reh, Rabe, Eichhörnchen)
- Eine Barfußwanderung machen
- Geocaching
- Das Kochen nach draußen verlegen (Gaskocher) und in der Natur zu Mittag oder Abend essen
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Fotos: Nadine Pinezits
Nadine Pinezits
Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.
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