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Schutz der Meere durch korallenfreundliche Sonnencreme

Schütze das Meer durch die Wahl deiner Sonnencreme

Ich bin der Frage nachgegangen, warum der Schutz der Korallen und der unserer Haut wichtiger denn je ist und zusammengedacht werden sollte. Dabei geht es neben dem Bleichen und Absterben von Korallenriffen auch um einen entsprechenden Hautschutz. Korallenfreundliche Sonnencremes tun somit nicht nur der eigenen Haut gut, sondern beinflussen auch Wasserlebewesen nicht negativ.

Das letzte halbe Jahr war ich zur Workation in Asien. Neben den warmen Temperaturen genoss ich das Baden im Meer und selbstverständlich auch das Schnorcheln. Obwohl die Unterwassererfahrung immer wieder toll war, hat es mich doch erstaunt, wie viel abgestorbene Korallen zu sehen sind. Anstatt eines Farbenparadieses waren meist ausgebleichte, weiß-, braun- und grünfarbige Korallen zu entdecken. Dabei sind Korallen nicht nur schön anzusehen, sie beherbergen eine erhebliche Artenvielfalt an Lebewesen, und sind auch für den Küstenschutz verantwortlich, indem sie Wellen brechen und letztlich verhindern, dass diese mit voller Wucht auf das Festland prallen.

Dass der Menschheit viel daran liegen sollte, Korallen zu schützen, sollte außer Frage stehen; wichtig ist demnach zu verstehen, wie jede/r einzelne mit ihrem/seinem Verhalten gerade bei der Wahl der richtigen Sonnencreme einen Einfluss darauf nehmen kann.

Abgestorbene Korallen

das Absterben von Korallen hat mehrere Gründe

Das Absterben von Korallen wird vor allem durch die steigende Wassertemperatur verursacht. Die Erwärmung stört das Zusammenleben von Korallen und Algen, deren Symbiose für die Korallen lebenswichtig ist. Der dadurch ausbleibende  Polypenwuchs führt zu farblosen Korallenpolypen und letztlich zum Korallensterben.

Die Expert:innen des Internationalen Korallenriff-Symposiums schätzen, dass 40 Prozent der Riffe bedroht und 30 Prozent bereits verloren sind. Laut einem Bericht des IPCC werden Korallenriffe bei einer Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius um weitere 70 bis 90 Prozent zurückgehen.

Hinzu kommen Rückstände von UV-Filtern, die in vielen herkömmlichen Sonnencremes stecken und über die Menschen in die Meere gelangen, die die Korallen belasten und eine Korallenbleiche auslösen können. Schätzungen zufolge sind es jährlich ganze 14.000 Tonnen Sonnencreme, die im Meer landen. 

Korallenriffe werden aufgrund ihrer beeindruckenden Artenvielfalt auch die Regenwälder der Meere genannt. und tragen dazu bei, dass die Wassermengen nicht ungebremst auf das Land aufprallen. Fehlen Riffe an den Küsten, kann das für die Bewohner:innen verheerende Folgen haben.

Problematische Inhaltsstoffe in Sonnencremes

Gerade im Wasser gibt es neben Korallen verschiedene Meeresbewohner und Mikroorganismen, die geschützt werden müssen. Bei den umstrittenen UV-Filtern handelt es sich um:

  • Octinoxat (INCI: Ehylhexyl Methoxycinnamate)
  • Octocrylen (INCI: Octocrylene) 
  • Oxybenzon (INCI: Benzophenone-3)

Oxybenzon und Octinoxat sind auf Hawaii seit dem 1. Januar 2021 bereits gesetzlich verboten, Tourist:innen erhalten schon bei der Einreise Informationen zum sogenannten „Riffgesetz“ und den Hinweis, nur entsprechend zugelassene Sonnencremes zu verwenden. Neben den Umwelteinflüssen haben Octinoxat und Oxybenzon auch Einfluss auf unsere Gesundheit, auf unseren Hormonhaushalt und können sogar Krebs auslösen.

Schnorcheln ohne Korallensterben

So funktionieren korallenfreundliche Sonnencremes

Trotz des Ausbleibens eines generellen Verbots der umstrittenen UV-Filter reagieren viele Hersteller von Sonnenschutzprodukten und verwenden anstatt chemischer UV-Filter mineralische Partikel. Zum Einsatz kommen hierbei Zinkoxid (INCI: Zinc Oxide), Titandioxid (INCI: Titanium Dioxide), welche das Sonnenlicht auf der Haut reflektieren und so eine Schutzbarriere bilden. Dabei hinterlassen sie einen weißen Film, der von manchen als störend angesehen wird. Um dem entgegenzuwirken, werden die Teilchen nun häufig in Nanopartikel zerkleinert. 

Wer über einen eventuellen „Weißel-Effekt“ ohnehin hinwegsieht, kann sich an einem weiteren Vorteil von mineralischen Sonnencremes erfreuen: Sie schützen die Haut ohne Einwirkungszeit direkt nach dem Auftragen und sind dabei kaum allergen.

Allerdings sind „korallenfreundlich” oder auch „rifffreundlich“ keine geschützten Begriffe, daher gilt nochmal mehr, dass Verbraucher:innen genau hinsehen und sich für Sonnencremes entscheiden, die auf die schädlichen UV-Filter verzichten.

Augen auf bei der Wahl der richtigen Sonnencreme!

Folgende Sonnencremes und Unternehmen haben sich für mineralische Inhaltsstoffe entschieden und Sonnenschutzprodukte entworfen, die man ohne schlechtes Gewissen auch beim Baden im Meer auftragen kann.

1. Sun Sonnenmilch LSF 30 von Speick

Speick setzt bei der Sun Sonnenmilch LSF 30 auf einen 100 % natürlich-mineralischen Sonnenschutz auf Basis von Zinkoxid.

  • Die wasserfeste Formulierung ist frei von Aluminium und Parfüm
  • Intensiv feuchtigkeitsspendend mit Zuckerrübenextrakt, hautberuhigendem Schilfrohrextrakt und essentiellen Fettsäuren (Vitamin F)
  • Mit dem einzigartigen Extrakt der hochalpinen Speick-Pflanze aus kontrolliert biologischer Wildsammlung
  • Die Sonnenmilch ist biologisch leicht abbaubar zum Schutz der Umwelt
Sonnenmilch von Speick

2. Sonnenspray LSF 50 von i+m

Die mineralische Sonnencreme ist besonders für sensible Haut geeignet.

  • Wasserfeste Bio-Sonnenpflege ohne Weißeln
  • Pflanzliches Vitamin E und feinstes Jojobaöl wirken antioxidativ und zellschützend
  • Mineralischer UV-Schutz unterstützt durch mildes Karanjaöl, das für die Haut beruhigend wirkt 
  • Kaltgepresstes Sonnenblumenkernöl aus kontrolliert biologischem Anbau sorgt für seidig glatte Haut
  • Parfümfrei – ideal als Sonnenschutz für Babys und Kinder
korallenfreundliches Sonnenspray von i+m

3. Sonnencreme Sensitiv LSF 30 von boep

Die mineralische Sonnencreme ist besonders für sensible Haut geeignet.

  • Schützt mit einem rein mineralischen Zinkoxid-Filter 
  • Zertifizierte Naturkosmetik-Sonnencreme, vegan und dermatologisch getestet
  • Mineralischer Sonnenschutz ohne Mineralöle, Parabene, PEGs, Mikroplastik, Parfüm und synthetische UV-Filter
  • Junge Familienunternehmen aus Mainz wurde von Dreifach-Mama und Ärztin gegründet und produziert im Allgäu

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Korallenfreundliche Sonnencreme von boep

4. Meeressonnencreme LSF 50+ von Paediprotect

Meeressonnencreme, die besonders geeignet fürs Spielen im Sand ist.

  • Bietet sehr hohen UV-Schutz mit Lichtschutzfaktor 50+ 
  • Auf organischer Basis ganz ohne Nanopartikel
  • Innovative Feuchtigkeitskomplex mit Meeresalgenextrakt pflegt die Haut 
  • Mit Anti-Sand-Formel (zieht besonders schnell ein)
  • Ohne Mikroplastik, Parfum und Octocrylene
Meeressonnencreme

5. Body Sunscreen von Le Rub LSF 30

Nachhaltige Sonnencreme aus Italien

  • Recycelbare Tube
  • Mit riff-verträglichen mineralischen Inhaltsstoffen
  • Hautregenerierende Formel
  • Besonderheit: Duft grüne Mandarine
  • Nicht fettend, hinterlässt keinen weißen Film, umweltfreundlich
Le Rub Sunscreen

Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme LSF 50

Über 100 Jahre Hautforschung 

  • 2. Platz beim Ökotest 2025 
  • Pflegt und mattiert unreine und zu Akne neigende Haut 
  • Nicht fettende Sonnencreme
eucerin sonnenschutz

Welcher Lichtschutzfaktor ist der Richtige?

Um sicher zu sein ausreichend Schutz vor der Sonne aufgetragen zu haben, sollte man täglich Sonnencreme auftragen und auch immer welche zum Nachcremen dabei haben. Lichtschutzfaktor (LSF) 15 blockiert etwa 93 Prozent der UVB-Strahlen und ist für alltägliche Aktivitäten mit minimaler Sonneneinstrahlung geeignet. LSF 30 wird bei mäßiger Sonneneinstrahlung empfohlen. Für längere Aktivitäten im Freien oder für hellhäutige Personen ist LSF 50 ideal. Und immer daran denken: erst die Sonnencreme, dann die Schminke.

Fazit

Es wird immer wichtiger, sich vor Hautkrebs zu schützen, denn die Zahlen des Barmer-Arztreports sind eindeutig. Die Anzahl an Menschen in Deutschland, bei denen schwarzer Hautkrebs diagnostiziert wurde, hat sich zwischen 2005 und 2023 verdoppelt und beim weißen Hautkrebs sogar fast verdreifacht. Ausreichend Sonnencreme, lange Kleidung und Schatten schützen unsere Haut. Der richtige Sonnenschutz sollte uns und die Meere schützen.

Korallenfreundlicher Sonnenschutz

© Fotos:  Pexels / Jess Loiterton / Joao Ricardo Januzzi, Unsplash / Bertolt Jensen, Diane Walton, Speick, i+m, boep

Cécile ist freie Autorin und Nachhaltigkeitsstrategin. Sie genießt das Reisen in vollen Zügen: Verschiedene Kulturen kennenzulernen, anderen Sprachen zu lauschen und dabei entweder am Meer oder in einer (Groß-)Stadt Neues zu entdecken, fasziniert sie immer wieder. Besonders liegen ihr die Geschichten und Intentionen der Good Travel Gastgeber:innen am Herzen.

4 Comments

  • Viktoria

    Wie sieht es mit der Sonnencreme von Jean&Len aus? Die wirbt auch damit, korallenfreundlich zu sein, ist in der Liste jedoch nicht erwähnt.

    • Cécile Meier
      Cécile Meier

      Danke Viktoria für den Tipp, schaue ich mir gerne an!

  • Nancy

    Die Sonnencreme von Ringana zählt auch in diese Kategorie. Wir nutzen und lieben sie in der Familie. Ganz frische Zutaten Und das tolle kein Weiseleffekt.
    Sehr guter Artikel danke dafür.

    • Cécile Meier
      Cécile Meier

      Liebe Nancy, danke für den netten Kommentar und die Ergänzung der Produkte!

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