Blog I Good Travel

Zugspitze

Sieben Tage, sieben Gipfel

Geh 7 Gipfel – sieben anspruchsvolle Gipfel in der Zugspitz Region von den Ammergauer Alpen über das Ester- und Wettersteingebiet bis ins Karwendel. 

Die Zugspitz Region inspiriert dazu, sieben Gipfel an sieben Urlaubstagen zu besteigen. Mit einem Basislager in der Zugspitz Region haben Wander:innen die Chance, die Gipfel hautnah zu erleben und in die herrliche Landschaft einzutauchen. Die sieben mittelschweren Bergtouren sind optimal für ehrgeizige Bergfreund:innen, die die alpine Seite der Zugspitz Region kennenlernen wollen, denn es gibt so viel mehr Highlights rund um die Zugspitze.  

Und so geht es für mich endlich wieder in die Berge, um die Gipfelziele selbst zu erleben. Ich packe meinen Rucksack mit wetterfesten Anziehsachen und meinen Wanderschuhen und steige in den Zug. Meine Reise startet in Berlin und führt mich im ICE bis nach München. Hier steige ich in eine Regionalbahn in Richtung Murnau, um letztlich in der Ortmitte von Farchant anzukommen.

Ankommen, durchatmen und die frische Bergluft genießen

In Farchant angekommen, bleibe ich einen Moment lang stehen. Wow – ist das eine großartige Kulisse, frische Luft und absolute Ruhe. Ich kann schon die ersten Kuhglockene hören. Mich empfängt pure Freundlichkeit von den Einheimischen, aber auch von dem Hotelpersonal des neu eröffneten Explorer Hotel Garmisch. 

Bahnhof München

Sportlich, trendig, unkompliziert und nachhaltig

Im Oktober eröffnete das mittlerweile zehnte Explorer Hotel in den Alpen. Die klimaneutralen Passivhäuser überzeugen mit ihrem nachhaltigen Ansatz – Regionalität beim Frühstücksbuffet, vegetarische und vegane Alternativen über die soziale Nachhaltigkeit in Bezug auf Personal, bis hin zur bewussten Auswahl an natürlichen Baumaterialien und Stoffen und die bewusste Entscheidung gegen einen Pool, um Energie und Wasser zu sparen. 

Das Explorer Hotel bietet die optimale Ausgangslage für Sportler:innen. Man schläft gemütlich und unkompliziert, bekommt ein leckeres Frühstück und kann den Tag über Outdoor aktiv sein. Für Fahrräder im Sommer und Ski im Winter gibt es einen Keller und eine kleine Werkbank, um Kleinigkeiten reparieren zu können. 

„Trendige Basislager für sportliche Alpen-Entdecker:innen“ – Explorer Hotels 

Besonders begeistert hat mich der Ansatz, dass sie den Gästen die umliegenden Gaststätten und Restaurants empfehlen, damit auch die lokalen Restaurants und Unternehmen von einem solchen Hotel profitieren können. 

Explorer Hotel Garmisch

gemütlich geht es zum Abendessen

Ich treffe die anderen Reiseteilnehmer:innen und wir bekommen eine Einführung zu den Explorer Hotels und zusätzlich eine Hotelführung vom Hotelchef. Danach geht es für uns fußläufig zum Gasthof Alter Wirt in der Farchanter Ortsmitte. Bei guter Stimmung und leckeren Käsespätzle lassen wir den Anreisetag ausklingen. 

Explorer Hotel Garmisch von Außen

Rucksack gepackt, Wanderschuhe geschnürt – auf zum ersten Gipfel

Ich wache in dem bequemen Bett auf, packe meine Kleidung zum Wechseln, Regenjacke und Lunchpaket vom Hotel in meinen Rucksack, und schnüre meine Wanderschuhe. Ich laufe zum Frühstücksbuffet, wo mich eine große Auswahl an frischen Brötchen, von der örtlichen Bäckerei, Obst, leckeren Käse und veganen Aufstrichen erwartet. Ein all time favourite bei den Explorer Hotels ist die kleine Eierbratstation, bei der die Gäste ihre Bio-Eier selbst zubereiten können.  

Frisch gestärkt werden wir von unserer Bergwanderführerin Cat abgeholt und wir fahren zum Ausgangspunkt Schloss Linderhof. Ich würde mich selbst als durchaus sportlich und Wander-erfahren betiteln, bin dennoch gespannt, was auf mich zukommt. 

Über Stock und über Stein knapp 1.100 Höhenmeter

Die Tour zur Großen Klammspitze im Naturpark Ammergauer Alpen ist eine wirklich wunderschöne Wandertour. An einigen Stellen ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, weshalb die Tour als mittelschwer und nur für ausdauernde Sportler:innen zu empfehlen ist. 

Nach einer kurzen Lunch-Pause, bei der wir die Lunchpakete, die uns vom Hotel zubereitet wurden, gegessen haben, geht es für uns auf den Gipfel. Oben angekommen genießen wir die tolle Aussicht auf das atemberaubende Panorama über Zugspitze und Wetterstein-Gebirge bis ins hintere Karwendel. Die Anstrengung hat sich durchaus gelohnt.

Aufstieg zur Großen Klammspitze
Aufstieg zur Großen Klammspitze
Aufstieg zur Großen Klammspitze
Aufstieg zur Großen Klammspitze
Angekommen am Gipfel der Großen Klammspitze
Juhuuu - angekommen am Gipfel der Großen Klammspitze
Gipfelkreuz Zugspitze
Gipfelkreuz Große Klammspitze

Pause an den Brunnenkopfhäusern

Wir kehren auf halbem Wege in die Brunnenkopfhäuser ein, stärken uns und gehen wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dort steht unser E-Auto der Zugspitz Region. Für alle, die nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollen, kann man sich das E-Auto ganz einfach bei der Zugspitz Region ausleihen, die bis zur Bierverkostung führt. 

Zugspitze
Einkehren in Brunnenkopfhäuser
Einkehren in Brunnenkopfhäuser
Blick aus Brunnenkopfhäusern
Blick aus Brunnenkopfhäusern
Kloster Ettal
Kloster Ettal
Klosterbrauerei Ettal Führung
Klosterbrauerei Ettal Führung

Im Anschluss genießen wir unsere Brotzeit im Restaurant des Klosterhotels und fallen müde ins Bett. 

Erholt und munter auf den zweiten Gipfel

Am nächsten Tag geht es für uns hoch zum Krottenkopf. Vorher legen wir einen kurzen Zwischenstopp im Farchanter Dorfladen ein. Dort findet sich alles, was man benötigt und wir kaufen Brötchen und Obst für die Wanderung. Der Dorfladen hat zusätzlich vor der Tür einen 24h Frische-Automaten mit dem Nötigsten für Zwischendurch. 

Dorfladen

Bei der Auswahl der sieben Gipfel hat die Zugspitz Region bewusst darauf geachtet, die Gipfel in zweiter Reihe zu bewerben. An sieben Tagen Urlaub kann jeden Tag ein neuer Gipfel erkundet werden. Die Tagestouren führen Wander:innen auf wirklich besondere Gipfel, die noch unbekannter und daher weniger frequentiert sind. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind bei allen sieben Bergtouren zwingend erforderlich. Alle Routen sind hier im Detail beschrieben.

Wanderwege
Toilettenhäuschen
Pause unterwegs
Pause unterwegs

Dank gut markierten Wanderwegen und unserer Bergwanderführerin wandern wir durch die wunderschöne Landschaft der Zugspitz Region. Die Wanderung heute ist die längste Tagestour der sieben Gipfel. Wir starten direkt am Hotel und der Weg führt uns vorbei am Walderlebnispfad Farchant. Optimal für Familien mit Kindern und ein toller Weg rauf zu den Kuhfluchtwasserfällen, einer der größten Deutschlands. Der Blick auf den Gipfel begleitet uns eine ganze Weile und wir meistern die knapp 1.400 Höhenmeter im flotten Tempo. Oben angekommen, genießen wir den traumhaften Ausblick über die Bayerischen Voralpen, das Karwendel und das Wettersteingebirge. Auch heute werden wir mit weitem Blick auf das Bergpanorama belohnt und die Anstrengungen der wirklich anspruchsvollen Tour sind wie vergessen.  

Aufstieg Krottenkopf
Aufstieg Krottenkopf
Aufstieg Krottenkopf
Bald geschafft, der Krottenkopf naht
Panoramablick vom Krottenkopf
Panoramablick vom Krottenkopf
Einkehren in die Esterbergalm

Einkehren in die Esterbergalm 

Um uns zu stärken, kehren wir in die Esterbergalm unterhalb des Gipfels ein. Ich ziehe mir warme und trockene Anziehsachen an und setze mich an den knarzenden Tisch im Stübchen. Ich freue mich über die wärmende Erbsensuppe und die erfrischende Apfelschorle. Noch eine Weile genießen wir die Pause, bevor der Abstieg ruft. Bei leichtem Regen geht es für uns zurück ins Tal. Doch mit guter Ausrüstung ist der Regen halb so wild, ganz im Gegenteil, die tiefen Wolken lassen ein total mystisches und traumhaftes Landschaftsbild entstehen.

 

Landschaftsbild

Nach einiger Zeit erreichen wir endlich das Tal. Erschöpft vom Wandern essen wir im Sportlerstüberl in Farchant zu Abend. Und an dieser Stelle muss ich meine wärmste Empfehlung aussprechen. Wenn ihr in Farchant ein Restaurant sucht, dann seid ihr hier genau richtig. Authentischer und herzlicher geht’s wirklich nicht mehr. Der Wirt hat uns köstlich amüsiert und wir haben einen wundervollen Abend im Sportlerstüberl verbracht. Besonders empfehlenswert ist die leckere Kürbissuppe.

WOHLVERDIENTE REGENERATION IN DER SAUNA 

Zurück im Hotel besuche ich die Sauna, um meine Muskeln zu regenerieren. Für alle, die nach einem sportlichen Tag nicht genug haben, hat das Hotel einen kleinen Fitnessbereich, der, wie die Sauna auch, im Übernachtungspreis inkludiert ist. Nach kurzer Entspannung falle ich dann richtig müde ins Bett.

Dritter Tag, dritter Gipfel 

Heute geht es hoch zum Signalkopf, unsere letzte Wanderung für die Reise. Diese Tour führt von Krün aus durch Wälder und Latschen. Oben angekommen, bestaunen wir die massiven Gebirgszüge und die idyllische Tallandschaft der Alpenwelt Karwendel. Die Bergtour ist durchaus abwechslungsreich und kann mit weiteren Tourenmöglichkeiten ergänzt werden.

Aufstieg Signalkopf
Aufstieg Signalkopf
Signalkopf
Jetzt wird noch geklettert
Panoramablick Signalkopf
Es hat sich gelohnt – Panoramablick Signalkopf

Karamellisierter Kaiserschmarren bei bestem Wetter

Bevor die Reise für uns ein Ende nimmt, genießen wir ein letztes Mal Kaiserschmarren im Kurhaus Krün und fahren danach zurück ins Hotel. 

Mit vielen neuen Eindrücken und tollen neuen Kontakte fahre ich mit dem Zug zurück nach Berlin. Besonders gefallen hat mir das Bewusstsein der Region für Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Umgang mit Mensch und Natur, das durch Leitfäden und Wegbeschilderungen für Gäste der Region sichtbar wird. Der rücksichtsvolle Umgang mit Landwirt:innen und Natur wird in der Zugspitz Region großgeschrieben. Viele Ausgangspunkte sind mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Auch lerne ich viel zum Thema Verhalten in der Natur, wie gehe ich mit freilaufenden Kühen um, wohin kommt mein Müll und darf ich Blumen am Wegesrand pflücken? 

Die drei von sieben Gipfel sind wirklich beeindruckend und nur zu empfehlen. Mich hat nun mein Ehrgeiz gepackt und ich kann es kaum erwarten, die letzten vier von sieben Gipfel der Zugspitz Region zu begehen. Dafür habe ich liebend gerne die weite Anreise von Berlin auf mich genommen – definitiv eine Reise wert. 

Im Tal angekommen
Im Tal Krün angekommen
Kaiserschmarrn

Die sieben Wander-Tagestouren im Überblick

1. Die Bergtour Signalkopf (1895 Meter) bei Krün ist ideal, um die massiven Gebirgszüge und die idyllische Tallandschaft der Alpenwelt Karwendel zu bestaunen.

2. Wander:innen, die von der Stepbergalm zum Kramer-Gipfel (1985 Meter) gehen, werden mit faszinierendem Logenblick auf das Zugspitzmassiv belohnt.

3. Ein echter „Geheimtipp“ ist die Wanderung vom Gelben Gwänd über die Stepbergalm auf die Hohe Ziegspitz (1864 Meter).

4. Drei Wege führen zum Krottenkopf (2086 Meter) – Wanderer:innen haben die Wahl, ob Sie in Eschenlohe, Oberau oder Farchant starten.

5. Eine aussichtsreiche Tour beginnt in Grafenaschau und führt aufs Hintere Hörnle (1.548 Meter).

6. Auf der Großen Klammspitze (1.924 Meter) im Naturpark Ammergauer Alpen sind herrliche Panoramablicke inklusive.

7. Wer die Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, für den eignet sich die Gratwanderung aufs Kienjoch (1.953 Meter) im Naturpark Ammergauer Alpen.

Viel Freude bei deiner nächsten Wanderung!

© Fotos: Jule Weidner & Björn Ahrndt

Jule sucht als freiberufliche Mitarbeiterin für uns die wundervollen Unterkünfte aus und berichtet von ihren Good Travel Aufenthalten. Als bewusst Reisende und Absolventin im nachhaltigen Tourismus ist ihr der Impact des Tourismus, besonders aus ökologischer und sozialer Sicht, sehr wichtig.

3 Comments

  • Wenke

    Vielen Dank für den tollen Beitrag, da bekommt man gleich Lust auf eine Gipfeltour. 🙂 In dem Beitrag ist von einer Bergwanderführerin die Rede, heißt das, man kann diese Tour so buchen? Oder buche ich mir eine/n Bergwanderführer/in separat? Das würde mich noch interessieren. Dankeschön schon mal. Vielleicht kommt die Tour auf den Plan für nächstes Jahr. 😉

    • Cécile Meier
      Cécile Meier

      Danke für das nette Feedback! Bergführer:innen sind zubuchbar, die Tour ist aber auch für ambitinoierte Wander:innen auf eigene Faust machbar, dank der guten Beschilderung.

KOMMENTAR

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert