Fernweh von zuhause aus stillen: 6 Ideen für Reisehungrige
Wir reisen alle gerne und am liebsten oft. Insofern man nicht zur Gruppe der Digital Nomads gehört, zählt das Reisen aber nicht unbedingt zum Alltag. Denn bei Vollzeitjob, Familienverpflichtungen oder hohen Fixkosten am Wohnort lässt der nächste Ausflug in die Berge oder an den Strand manchmal ganz schön lange auf sich warten. Und dieses Warten kann an den Nerven zehren. Denn wenn der Alltagstrott groß ist, ist es das Fernweh meistens auch. Gut, dass es einige Dinge gibt, die man tun kann, um das Fernweh bis zum nächsten Trip (zumindest etwas) zu mindern. Und: Vielleicht erhöht sich dadurch sogar die Vorfreude darauf. 6 Ideen, wie du dein Fernweh von zuhause aus stillen kannst, haben wir uns schon mal überlegt.
1. Mini-Trips in die nähere Umgebung machen
Spätestens seit der Coronapandemie ist das Entdecken der näheren Umgebung für viele zur Normalität geworden. Was damals noch eine notdürftige Alternative war, hat mittlerweile sogar einen eigenen (und zugegebenermaßen ziemlich coolen) Namen erhalten: Mikroabenteuer. Denn es muss nicht immer in die Ferne gehen, auch ums Eck gibt es so viel zu entdecken. Wer also gerade nicht weit weg kann und trotzdem unter akutem Fernweh leidet, der oder die macht sich am besten auf ins benachbarte Bundesland, in die nächstgelegene Stadt oder in das Waldstück am Rande des Dorfes und erkundet dort die Dinge, die bisher vielleicht „nicht spannend genug waren“. Denn: Sie sind es ganz sicher.
2. Gerichte aus dem Lieblingsurlaubsland nachkochen
Der mitunter wichtigste Part beim Reisen ist für viele das Essen. Und wir kennen das: Wenn uns die feinen Aromen unserer liebsten Urlaubsspeisen zufällig irgendwo unterkommen, werden wir in Sekundenschnelle dorthin zurückversetzt. Wieso aber alles dem Zufall überlassen, wenn man sich die tollen Gerüche, exotische Gewürze und Geschmäcker auch bewusst in die eigene Küche holen kann? Wie wär’s also mit einer selbstgebackenen Pizza nach Originalrezept, einer Kaspressknödelsuppe mit Tiroler Bergkäse (den gibt es nämlich auch außerhalb Tirols zu kaufen) oder einen österreichischen veganen Kaiserschmarrn? Am besten beim Kochen noch passende Musik auflegen, die Augen schließen und sich gedanklich und geschmacklich ins Lieblingsland teleportieren.
3. Ein Konzert besuchen, das an einen vergangenen Urlaub erinnert
Apropos Musik: Nicht selten verbindet man die Lieblingsdestination mit einer bestimmen Art von Musik. Für den ultimativen Nostalgiemoment heißt es daher: Konzertkarten für den oder die Künstler:in der Wahl kaufen, die beste Freundin, den Bruder oder die bessere Hälfte einpacken und einen Abend lang in Erinnerungen schwelgen oder in Vorfreude verfallen. Unabhängig vom Fernwehstillen ist ein Konzert außerdem immer eine Erfahrung fürs Marmeladeglas, egal ob auf Reisen oder zuhause.
4. Reiseerinnerungen gegenständlich machen
Wir alle machen Bilder auf unseren Reisen, schließlich wollen wir – abseits von den Erinnerungen in unseren Köpfen und Herzen – etwas haben, auf das wir zurückblicken können. Und auch wenn das Fotografieren und Filmen auf Reisen kritisch betrachtet werden sollte, so ist es dennoch eine schöne Möglichkeit, sich die liebsten Urlaube zuhause an die Wände zu hängen. Wen also wieder einmal die Sehnsucht packt, der holt die Festplatte raus, sucht sich die allerliebsten Motive der letzten Jahre zusammen, bringt sie zum Ausdrucken und gestaltet sich fürs Wohnzimmer, die Küche oder für den Flur eine Reise Gallery Wall.
5. In einer Doku Inspirationen holen und die Vorfreude steigern
Ganz klar: Reisedokus sehen wir alle gern. Denn wo sonst bekommt man derart tolle Aufnahmen, spannende Einblicke und viele Hintergrundinfos so schön aufbereitet? Um akutes Fernweh zu stillen, kannst du entweder eine Doku über dein nächstes Reiseziel schauen und dir ganz viel Inspiration und Tipps holen oder einfach willkürlich eine Doku über eine Destination auswählen, die du zu Beginn vielleicht noch gar nicht so auf dem Schirm hattest. Wir wurden dadurch schon von so manch einem Land oder einer Stadt überzeugt.
6. Die Aktivitäten der Reisen nach Hause holen
Wenn wir an eine Reise zurückdenken, dann mitunter auch an die Unternehmungen, die wir gemacht haben – Bergsteigen in den Dolomiten, Radfahren in Kroatien oder Surfen in Portugal. Aber wer sagt denn, dass man das nicht auch zuhause machen kann? Wer gerne mit dem Bike kroatische Schotterstraßen entlangfährt, macht das einfach im Wald ums Eck. Diejenigen die eine Welle nach der anderen im Atlantik reiten, schnappen sich ein Surfskate und holen sich etwas Surffeeling im Hinterhof oder die Straße runter, und wer gerne in den Südtiroler Bergen umherstreift, begibt sich einfach auf den nächsten Wanderweg (es gibt garantiert einen!) in der Umgebung. Oder probiert einfach mal wieder was Neues Altes, wie Rollschuhfahren aus. Und klar, dasselbe ist es nicht, aber manchmal entstehen durch solche „Alternativen“ ganz wunderbare neue Erinnerungen, die es mit denen aus fernen Ländern allemal aufnehmen können.
Fotos: Nadine Pinezits, Judith Hehl, Pexels / Mariam Antadze, Unsplash / Caleb Russell
Nadine Pinezits
Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg, der Steiermark und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.
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