5 schöne und machbare Weitwanderwege
Dass Europa ein wahres Paradies für Wanderfans ist, müssen wir nicht extra erklären. Neben den vielen wundervollen Tagestouren findet man von Nord bis Süd auch unglaubliche Weitwanderwege, die Erholung und Abenteuer zugleich versprechen. Von den mystischen Highlands in Schottland, über die idyllische Küste Portugals bis hin zu den faszinierenden Wäldern Deutschlands – diese 5 Weitwanderwege bieten euch unvergessliche Erlebnisse und lassen sich außerdem perfekt in einem zweiwöchigen Urlaub unterbringen.
1. Der West Highland Way in den schottischen Highlands
Der West Highland Way erstreckt sich über 154 Kilometer von Milngavie nahe Glasgow bis nach Fort William. Dieser Weitwanderweg bietet euch nicht nur atemberaubende Natur, sondern auch kulturelle und historische Erlebnisse und ist damit eine unvergessliche Mischung aus Abenteuer und Entdeckung.
Die Route führt durch beeindruckende Landschaften wie das Ufer des Loch Lomond, das abgelegene Rannoch Moor und das historische Tal von Glencoe. Schließlich endet der Weg in Fort William, wo man den höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis, besteigen kann. Die meisten Wandernden absolvieren den West Highland Way in acht Tagen, was einem Tagespensum von 20 bis 25 Kilometern entspricht.
Entlang des Weges gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten, die von Campingplätzen über Hostels bis hin zu gemütlichen Bed & Breakfasts reichen. Wichtig: Das Wetter kann in den schottischen Highlands zu jeder Jahreszeit unberechenbar sein, und Regen ist häufig. Daher ist es wichtig, dass ihr auf alle Wetterbedingungen vorbereitet seid.
Das Wichtigste über den West Highland Way:
- 154 Kilometer lang, 8 Etappen
- Von Milngavie bis nach Fort William
- Highlights: Loch Lomond, Rannoch Moor, Glencoe, der höchste Berg Großbritanniens
- Beste Zeit: Von Mai bis September
2. Der Lechweg in den Bergen Österreichs
Der Lechweg ist ein wunderschöner Weitwanderweg, der sich über etwa 125 Kilometer erstreckt. Er verläuft durch die Lechtaler Alpen und durch eine der letzten Wildflusslandschaften Europas. Gemäß dem Motto „Von der Quelle bis zum Fall“ folgt ihr dem Verlauf des Lechs, beginnend beim wunderschönen Formarinsee im österreichischen Vorarlberg bis knapp über die Grenze ins bayrische Füssen.
Ihr erlebt auf dem Lechweg eine abwechslungsreiche Landschaft mit alpinen Wiesen, dichten Wäldern, dramatischen Schluchten und sanften Hügeln. Zu den Highlights zählen das charmante Örtchen Lech am Arlberg, die idyllische Stadt Reutte und die spektakuläre 200 Meter lange Hängebrücke Holzgau.
Der Weg bietet zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten von gemütlichen Pensionen bis hin zu komfortablen Hotels und ist, obwohl er teilweise alpin ist, für fast alle Fitnesslevels machbar.
Das Wichtigste über den Lechweg:
- 125 Kilometer lang
- Etappenvariationen: Klassisch in 7, gemütlich in 8, entschleunigend in 10
- Von der Quelle des Lechs in Vorarlberg bis zum Wasserfall in Füssen
- Highlights: Lech am Arlberg, Reutte, Hängebrücke Holzgau
- Beste Zeit: Mitte/Ende Juni bis Anfang Oktober
3. Der Fisherman‘s Trail an Portugals Küste
Die Wanderung auf dem Fisherman’s Trail bietet euch eine spektakuläre Kulisse aus rauen Klippen, goldenen Stränden, versteckten Buchten und traditionellen Fischerdörfern. Die Route folgt oft den Pfaden, die von lokalen Fischern genutzt werden, um zu ihren Fangplätzen zu gelangen, daher auch der Name.
Der Fischerpfad ist Teil der Rota Vicentina und zu ihm zählen mittlerweile inzwischen 13 Etappen auf insgesamt 226,5 Kilometern. Der Küstenweg ist bekannt für seine atemberaubenden Ausblicke auf den Atlantik und die vielfältige Flora und Fauna, die von sandigen Dünen und schroffen Felsen bis hin zu friedlichen Flussmündungen reicht.
Unterwegs passiert ihr charmante Dörfer wie Vila Nova de Milfontes, Almograve und Zambujeira do Mar, wo ihr die Gelegenheit habt, die lokale Küche zu genießen und in gemütlichen Unterkünften zu übernachten. Die Route führt außerdem durch mehrere Naturschutzgebiete, darunter der Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina.
Das Wichtigste über den Fisherman’s Trail:
- 226,5 Kilometer, 13 Etappen
- Von São Torpes bis nach Lagos
- Highlights: süße Küstenorte, Weitblick auf den Atlantik, Parque Natural
- Beste Reisezeit: März bis Juni
4. Der Tjustleden im schwedischen Småland
Der Tjustleden Weitwanderweg in Schweden erstreckt sich über 203 Kilometer von Mörtfors im Süden bis nach Falerum im Norden der Region Småland. Die meisten Wandernden absolvieren den Weg in 9 Etappen. Am Ende jeder Etappe gibt es Windschutzhütten, in denen ihr übernachten könnt.
Der Tjustleden bietet eine abwechslungsreiche Landschaft, die von tiefen Wäldern und weiten Feldern bis hin zu felsigen Küstenabschnitten und stillen Gewässern reicht. In den Dörfern entlang des Weges könnt ihr lokale Spezialitäten genießen und die schwedische Gastfreundschaft erleben. Natur- und Tierbeobachtungen sind häufig, darunter Elche, Hirsche und verschiedene Vogelarten.
Außerdem gibt es entlang des Weges auch einige kulturelle Sehenswürdigkeiten wie alte Steinkreise und historische Kirchen. Der Tjustleden ist ideal für alle, die die unberührte Natur und die ruhige Landschaft Südschwedens erleben möchten, und dabei nicht auf Kultur verzichten wollen.
Das Wichtigste über den Tjustleden:
- 203 Kilometer, 9 Etappen
- Von Mörtfors bis nach Falerum (Region Småland)
- Highlights: die vielen Seen, Tiersichtungen, das Uknatal
- Beste Zeit: Mai bis September
5. Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz
Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz erstreckt sich über etwa 116 Kilometer. Von Liebethal führt er durch die Felsenwelt des Nationalparks Sächsische Schweiz bis zur böhmischen Grenze und auf der linken Elbseite durch das Reich der Tafelberge nach Pirna. Der Weg ist in acht Etappen unterteilt, die jeweils zwischen 11 und 18 Kilometer lang sind.
Seinen Namen verdankt dieser Weitwanderweg den Künstlern, die im 19. Jahrhundert von der malerischen Landschaft inspiriert wurden, darunter auch Caspar David Friedrich. Die Route des Weges bietet eine atemberaubende Mischung aus schroffen Felsen, tiefen Schluchten und weiten Aussichtspunkten. Ihr seht spektakuläre Naturkulissen, darunter die markanten Sandsteinformationen wie die Bastei oder die Schrammsteine. Der Weg führt außerdem durch malerische Täler, dichte Wälder und entlang des Elbufers, was eine große Vielfalt an Landschaften bietet.
Der Malerweg kombiniert außerdem Naturerlebnis mit kulturellen Eindrücken und Geschichte. Neben den beeindruckenden Landschaften gibt es am Weg auch einige historische Stätten wie die Festung Königstein und das Schloss Pillnitz zu entdecken.
Das Wichtigste:
- 116 Kilometer, 8 Etappen
- von Liebethal bis nach Pirna
- Highlights: Pfaffenstein, Bastei, Festung Königstein, Schloss Pillnitz
- Beste Zeit: von April bis Oktober
Welcher dieser Weitwanderwege spricht euch am meisten an? Seid ihr sogar schon einen davon gewandert?
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Fotos: Nadine Pinezits, IMAGO / Pond5 Images, Dreamstime, Pond5 Images, F. Anthea Schaap, imagebroker, Sylvio Dittrich (2)
Nadine Pinezits
Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg, der Steiermark und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.
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