Verpackungsfrei reisen
Immer mehr Menschen legen Wert darauf, ihre Einkäufe möglichst plastik- oder verpackungsfrei zu erledigen. Das ermöglichen sogenannte Unverpackt-Läden, die immer mehr Städte erobern, wie diese Liste zeigt. Durch sie kann man nicht nur Unmengen an Verpackungen einsparen, die kurz nach dem Einkauf schnell wieder im Müll landen, sondern sogar Geld. Denn die eigenen Behälter kann man sich ganz nach dem individuellen Bedarf befüllen. So verschwendet man ganz nebenbei auch weniger Lebensmittel. Und – da viele Unverpackt-Läden besonderen Wert auf biozertifizierte oder regionale Ware legen, genießt man darüber hinaus vor allem hochwertige Lebensmittel.
Doch wie sieht das Ganze auf Reisen aus? Kann man überhaupt verpackungsfrei reisen? Und wie kann so etwas aussehen? In diesem Beitrag möchten wir euch Tipps mit auf den Weg geben, die euch dabei helfen, eure nächste Reise verpackungs- oder plastikfrei(er) zu gestalten.
1. Packtipp: Lunchbox aus Edelstahl
Mit einer eigenen Lunchbox, am besten aus Edelstahl, muss man nicht auf das verführerisch duftende Croissant am Bahnhof verzichten, sondern kann es sich direkt in die Box geben lassen. Natürlich kann man sich die Büchse vorab mit Leckereien von Zuhause auch selbst befüllen.
2. Packtipp: Flasche aus Glas oder Edelstahl
Mit einer eigenen Flasche aus Glas oder Edelstahl, die man sich immer wieder auffüllen lassen kann, spart man Unmengen an kleinen Plastikflaschen, die man sonst benötigen würde, ein. Übrigens kann man in den meisten Ländern in Europa das Trinkwasser bedenkenlos trinken. Hier gibt es eine ausführliche Liste zur Leitungswasserqualität der verschiedenen Länder (auf Englisch).
3. Packtipp: Drei-in-Eins-Besteck
Mit einem Besteck, das Gabel, Messer und Löffel vereint, bist du immer ausreichend ausgestattet und kannst auch unterwegs deinen Salat oder dein Müsli genießen. Damit sparst du auch hier jede Menge Plastikmüll in Form von Einwegbesteck ein.
4. Unterkunftstipp: Green Haven in Hamburg
Die Wahl der Unterkunft spielt auf verpackungsfreien Reisen ebenfalls eine große Rolle. In Unterkünften, in denen du dich hauptsächlich selbst versorgt (wie beispielsweise Ferienwohnungen und -häusern), kannst du es besonders gut steuern, deine Reise auch wirklich verpackungsfrei zu gestalten.
Die Betreiberin des Green Havens in Hamburg, die selbst gelernte Hotelfachfrau ist, war es leid, in ihrem Berufsalltag ständig mit Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung konfrontiert zu werden. Daher eröffnete sie 2014 kurzerhand ihre eigene Frühstückspension, die jeden Tag rein veganes Frühstück serviert. Somit ist das Green Haven Hamburgs erste rein vegane Unterkunft! Insgesamt gibt es hier drei individuell eingerichtete Zimmer, eine Ferienwohnung und einen kleinen Bauwagen. Im gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Küche kann sich nicht nur wunderbar verpackungsfrei versorgen, sondern auch mit anderen Gästen ins Gespräch kommen.
Doppelzimmer ab 40,- Euro pro Nacht. Mehr Informationen findest du hier
5. Unterkunftstipp: Green Phoenicia in Lübeck
Die Ferienwohnungen von Green Phoenicia in Lübeck laden die Gäste dazu ein, einmal die verpackungsfreie Lebensweise auszuprobieren. So finden sich in den gut ausgestatteten Küchen der Wohnungen zahlreiche haltbare Grundnahrungsmittel in Bioqualität, die alle im Lübecker Unverpacktladen eingekauft wurden. In den Zimmern wiederum stehen überwiegend selbstgebaute, originelle Wohn- und Beleuchtungsobjekte aus gefundenem Treibholz, sowie altem Paletten- und Gerüstbohlenholz.
Das Konzept „Müllreduzierung“ ist zwar im ganzen Haus präsent, wird aber nicht unangenehm belehrend herübergebracht. Im Gegenteil, die Ausstattung zeigt anschaulich wie unkompliziert und lebenswert eine nachhaltige Lebensweise aussehen kann. Darüber hinaus trifft man bei Dany und Anni auf freundliche Gastgeber, die ihre ganz persönlichen Empfehlungen für die schöne Hansestadt Lübeck gerne teilen.
Apartment ab 80,- Euro pro Nacht. Mehr Informationen findest du hier
6. Unterkunftstipp: Janbeck’s FAIRhaus an der Ostsee
Das Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung und das Streben nach ganzheitlicher Nachhaltigkeit ist für die Betreiber von Janbeck’s FAIRhaus die innerste Antriebskraft. Seit 2002 führen sie hier in der Angelner Landschaft im nördlichsten Eckchen Deutschlands den reetgedeckten Dreiseithof aus dem Jahre 1759 mit insgesamt sieben Ferienwohnungen.
Wer einmal keine Lust hat, sich selbst in der eigenen Küche zu versorgen, der kann das FAIRcafé besuchen. Nach dem Prinzip von Slow Food und FEINHEIMISCH werden hier vor allem Speisen serviert, die aus der direkten Nachbarschaft oder der Region stammen. Neben kreativen Kuchenkreationen, gibt es fair gehandelten Kaffee sowie leckere Brotzeiten.
Doppelzimmer ab 60,- Euro pro Nacht. Mehr Informationen findest du hier
7. Packtipp: Baumwolltaschen für Brötchen, Brot & Co.
Ebenfalls nicht fehlen im Gepäck auf verpackungsfreien Reisen sollten Baumwoll- oder Leinentaschen. Sie sind besonders praktisch für Einkäufe vom Bäcker um die Ecke, vom Wochenmarkt oder Unverpacktladen in der Nähe. So lassen sich viele lästige Plastiktüten einsparen.
8. Packtipp: Feste Seifen statt Shampoo und flüssiges Duschgel
Eine Seife für den Körper und die Haare spart unnötige Plastikverpackung, die Duschgels und Flüssigshampoos so mit sich bringen. Wie gut, dass mittlerweile auch große Drogerien festes Shampoo für die Haare in Form von Seifen anbieten. Manche Seifen vereinen gar die Haar- und Körperpflege in einer Seife und erübrigen so das Mitbringen von zwei verschiedenen Seifen.
9. Packtipp: Zahnbürste aus Bambus oder Holz
Ebenfalls bereits in großen Drogerien erhältlich: Zahnbürsten mit Bambus- oder Holzhalterung. Sie sollten ebenfalls nicht auf der Packliste für verpackungsfreies Reisen fehlen. Hier wird gänzlich auf die Plastikhalterung von handelsüblichen verzichtet, das sieht dann meistens sogar schöner aus.
10. Packtipp: Waschbare Wattepads
Praktisch sind auch wiederverwertbare Wattepads, die problemlos gewaschen werden und so mehrfach verwendet werden können. Wer möchte, kann bei den Wattepads auch sehr gut auf alte Stoffe (beispielsweise auf ausgediente Baumwollbezüge), zurückgreifen. Anleitungen zum Selbernähen von Wattepads findet man im Internet wie zum Beispiel hier.
Lisa Klakow
Lisa hat den Good Travel Blog mit aufgebaut und schreibt zukünftig als freie Autorin für uns. Sie reist und tanzt mit einem geringen ökologischen Fußabdruck leidenschaftlich gern um die Welt.
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