Mit Greentable nachhaltige Restaurants finden
Die Non-Profit-Initiative Greentable setzt sich für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie ein und bringt sie so auf den Tisch. Auf der Plattform werden Restaurants gelistet, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen pflegen, beim Einkauf auf Regionalität und Saisonalität achten sowie solche, die sich sozial engagieren. Entstanden ist so ein Netzwerk an Restaurants, Cafés, Lieferanten, Erzeugern und Verbrauchern, die sich über „grünen Genuss“ informieren und austauschen können. Seit der Gründung wurde die Initiative bereits mehrfach vom Deutschen Nachhaltigkeitsrat ausgezeichnet.
Mit der Aktion „Restlos genießen“ bekämpft Greentable gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft außerdem das wachsende Problem der Lebensmittelverschwendung. Übrig gebliebenes Essen vom Restaurantbesuch wird in der sogenannten Beste-Reste-Box für die Gäste nachhaltig verpackt, für den zweiten Hunger zuhause sozusagen. Über 300 Restaurants sind bereits Teil dieser Aktion und setzen sich somit aktiv gegen das Problem der Lebensmittelverschwendung ein.
Eine bewundernswerte Initiative also, die sich ingsesamt für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomiewelt einsetzt. Wir haben Matthias, den Gründer von Greentable zum Interview getroffen und ihm unsere drei Fragen gestellt.
Was war bzw. ist deine Motivation hinter Greentable?
Beim Einkauf im Supermarkt bekommen wir mittlerweile viele Informationen über die Herkunft der Lebensmittel. Geht man allerdings in einem Restaurant essen, wissen wir in den seltensten Fällen, was auf unserem Teller liegt und wo es herkommt. Auch mit anderen Informationen zum nachhaltigen Engagement halten sich viele Gastronomen bedeckt. Um dies zu ändern entstand 2014 die Idee einer bundesweiten Plattform für nachhaltige Restaurants: Greentable war geboren. Gemeinsam mit Gastronomen, Gästen und Partnern wollen wir die deutsche Gastronomielandschaft ein Stück „grüner“ machen.
Was rätst du unseren Lesern: Was kann man konkret für eine bessere Zukunft tun?
Weniger Fleisch (und wenn, aus artgerechter Haltung direkt vom Erzeuger), das Gemüse vom Bauern, das Obst von der Wiese. Je kürzer der Weg zwischen Ernte bzw. Produktion und Teller desto besser. Natürlich wird es immer auch Zutaten und Gerichte geben, die sich nicht oder nur wenig von lokalen Quellen beziehen lassen. Aber für diese gilt: Finden Sie zumindest einen lokalen (Fach-)Händler und achten auf Siegel wie Fair Trade oder Bio. Nicht umsonst heißt eines der obersten Gebote der Nachhaltigkeit: Think global, act local.
Wie passen Reisen und Nachhaltigkeit für dich zusammen?
Wir reisen sehr gerne. Unser Sohn ist jetzt 11 Jahre alt und wir möchten ihm natürlich „die Welt zeigen“. Aber nach dem Motto „warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“, haben wir in der Vergangenheit erstmal Deutschland bereist. Flugreisen gibt es nicht jedes Jahr. Bei der Unterkunft suchen wir nach solchen, die ihr nachhaltiges Engagement kommunizieren und versuchen uns im Urlaub so zu verhalten, wie wir es auch zu Hause tun. Da An- und Abreise ökologisch das größte Problem darstellen, halten wir uns nach Möglichkeit an die vom WWF aufgestellte Faustregel: unter 700 Kilometer kein Flugzeug nutzen, bis 2.000 Kilometer mindestens acht Tage Aufenthalt, ab 2.000 Kilometer mindestens 15 Tage. Der Grund ist, dass das Flugzeug mit Abstand die meisten Treibhausgase emittiert. Bahn, Bus und Auto schneiden besser ab.
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