Charmante Badebuchten und Postkartenidylle: im Norden von Korfu
Alles begann im Jahr 2019, als meine Füße das erste Mal griechischen Boden betraten. Genauer gesagt, verschlug es mich damals nach Kreta, der größten Insel des Landes. Nach einem Urlaub voller Gastfreundschaft und Herzlichkeit stand danach ziemlich schnell fest, dass dies wohl nicht die letzte Reise in das sonnenverwöhnte Land mit seinen über 3.000 Inseln gewesen sein würde.
Natürlich ist es völlig utopisch alle Inseln des Landes zu besuchen, zumal ein Großteil unbewohnt sind. Aber das Interesse die anderen griechischen Inseln zu erkunden, war nun definitiv geweckt. Und tatsächlich sollte es dieses Jahr – nach vollständiger Impfung und viel Vorfreude im Gepäck– nun endlich wieder losgehen. Das ersehnte Ziel: Korfu – siebtgrößte Insel Griechenlands und zweitgrößte der Ionischen Inseln. Sie befindet sich südöstlich von Italien und im Norden der Insel kann man die albanische Küste am Horizont erkennen.
Korfu ist touristisch sehr gut erschlossen
Korfu ist – wie auch Kreta – touristisch sehr gut erschlossen, was wie Vieles nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile mit sich bringt. Wer, wie wir, zum Beispiel keine Lust auf große Menschenmassen hat, darf sich dennoch freuen: denn die Insel bietet trotzdem ruhige und ursprüngliche Orte, die noch immer vom Massentourismus verschont geblieben sind. Und diese fanden wir vor allem im Norden von Korfu. Hier sind die Straßen zum Teil zwar noch sehr „rough“ und zeitweise sehr eng, schlängeln sich dafür aber durch die hübsche bergige Landschaft, wo es immer wieder großartige Ausblicke über die gesamte Insel und das weite blaue Meer zu genießen gibt.
Vor allem in den zahlreichen Bergdörfern geht es dabei immer noch etwas gemächlicher zu. So zum Beispiel auch im Dörfchen Sokraki. Auf dem kleinen Dorfplatz samt Café kommt man schnell mit den Locals und anderen Individualreisenden ins Gespräch. Hier befinden sich im Übrigen auch die „Sokraki Villas“, die mit ihren Ferienwohnungen und Apartments einen idealen Ausgangspunkt für einen ruhigen, romantischen und erholsamen Korfu-Urlaub bieten.
Überlaufene Orte hat man in der Nebensaison im Norden von Korfu ganz für sich
Wenn man die Insel dann auch noch während der Nebensaison besucht, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass selbst beliebte touristische Ziele im Norden von Korfu nicht maßlos überlaufen sind. Die Nebensaison der Insel ist dabei im Frühjahr und Herbst, also kurz nachdem die Flugpläne beginnen oder kurz bevor sie enden. Wer nicht fliegen möchte, kann die Insel im Übrigen auch mit der Fähre – zum Beispiel via Venedig und Igoumenitsa – erreichen. Das empfiehlt sich vor allem für alle, die etwas mehr Zeit im Gepäck haben und Lust darauf haben, bereits die Anreise zu einem kleinen Abenteuer zu machen.
Der Frühling und Herbst sind die ideale Reisezeit für alle Wanderliebhaber:innen
Im Frühling und Herbst ist es auch nicht mehr ganz so unerträglich heiß und gleichzeitig ist es immer noch angenehm warm. Ideal also für alle, die Lust haben, die hübsche Inselnatur während einer Wanderung aktiv zu erkunden und sich hinterher an einem der Strände zu erfrischen.
Eine der wohl beliebtesten Wanderungen im Norden der Insel ist dabei sicherlich die Wanderung zum Porto Timoni Strand. Bei dem steinigen Abstieg, bei dem sich festes Schuhwerk empfiehlt, bieten sich immer wieder tolle Ausblicke auf die pittoreske Zwillingsbucht, an denen man sich gar nicht satt sehen kann. Dank des glasklaren Wassers ist die Badebucht ideal zum Schnorcheln.
Damit man die Zeit unten am Strand auch ausgiebig genießen kann, sollte man sich vor der Wanderung unbedingt stärken. Zum Beispiel bei „The Grill“ am Ortseingang. Hier serviert das zuvorkommende Personal unter anderem köstliche vegetarisch-vegane Optionen. Dazu schmeckt das korfiotische Ingwerbier, dass man sich während eines Korfu-Urlaubs ebenfalls nicht entgehen lassen sollte.
Weniger bekannte Wanderrouten
Weniger bekannt, aber mindestens ebenso empfehlenswert ist die Wanderung zum Limni Strand. Hier geht es einen alten knorrigen Olivenhain hindurch zu einem idyllisch gelegenen Kieselstrand, wo man dem sanften Wellengang lauschen und stundenlang in die Ferne blicken kann. Entspannung pur!
Von Kanoni Beach bis Sidari – hübsche Badestellen im Norden von Korfu
Doch selbstverständlich sind längst nicht alle Badestellen der Insel nur durch Wanderungen zu erreichen. Besonders gut gefallen hat uns dabei vor allem der Kanoni Strand. Hier gibt es nicht nur Parkplätze, sondern gleich mehrere hübsche Strandabschnitte, zwischen denen man nach Lust und Laune wählen und wechseln kann.
Selbst im touristisch beliebten Dorf Sidari geht es jetzt in der Nebensaison ruhiger zu. Hier gibt es weiße Sandstrände und fotogene Lehm- und Sandstein-Klippen zu entdecken, für die man zeitweise auch etwas Schwindelfreiheit mitbringen sollte.
Von Angelokastro einen atemberaubenden 360-Grad-Blick genießen
Apropos Schwindelfreiheit: Eine Portion davon sollte man auch mitbringen, wenn man die Stufen von Angelokastro erklimmt. Die Burg, die sich im Nordwesten von Korfu befindet, gehörte in der Geschichte zu den wichtigsten Verteidigungsanlagen der Insel und bietet einen wirklich atemberaubenden 360-Grad-Panoramablick. Empfehlenswert!
Zum Abschluss noch ein paar Tipps für Korfu Stadt
Auch ein Besuch des Hauptorts der Insel, Korfu Stadt, sollte nicht auf der To-Do-Liste fehlen, wenngleich sie sich zugegebenermaßen nicht wirklich im Norden, sondern eher in der Inselmitte befindet. Da man aber aufgrund des Flughafens und Schiffhafens mit großer Wahrscheinlichkeit eh hier vorbeikommt, lohnt sich ein Abstecher in die Stadt allemal.
Beim Spaziergang durch die historische Altstadt, die auch zum UNESCO-Kulturerbe gehört, kann man dabei über die verschiedenen Einflüsse aus früheren Zeiten staunen. So finden sich in der Stadt sogleich venezianische, französische und britische Einflüsse. Beinahe fühlt man sich an einen italienische Kleinstadt versetzt, wenn da nicht die griechischen Schriftzeichen wären, die einen daran erinnern, dass man sich in der korfiotischen Inselhauptstadt befindet.
Besuch der historischen Altstadt und einer hundert Jahre alte Seifenfabrik
Unbedingt besuchen sollte man dabei auch den Markt, der hier fast tagtäglich ein ganz besonderes Flair bietet. Bei frischem Obst und Gemüse, leckeren Oliven und fangfrischem Fisch kann man die eigenen Essensvorräte aufstocken und in das bunte Markttreiben eintauchen.
Wem es nach der trubeligen Altstadt (ja, auch in der Nebensaison ist es hier etwas voller), dem sei anschließend ein Ausflug zur Alten Festung und dem angrenzenden Museum der asiatischen Kunst empfohlen, wo es wieder etwas ruhiger zugeht. Auch ein Besuch der Seifenmanufaktur von Pantounis sollte man sich nicht entgehen lassen. Unweit der Altstadt produziert die Seifenfabrik verschiedene Bio-Seifen nach einem jahrhundertealten Familienrezept und denselben Werkzeugen wie von damals. Bei einem Rundgang kann man den Herstellungsprozess begutachten und dabei in eine ganz andere Zeit eintauchen. Hinterher kann man sich im Laden ausreichend mit den wohlduftenden Seifen eindecken. Ein tolles Souvenir für die Liebsten und sich selbst.
Mein Fazit: Korfu hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen!
Nach gut zwei Wochen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen von der Postkartenidylle Korfus, die man hier wirklich nicht lange suchen muss. Und wer weiß, ob dies wirklich mein letzter Besuch der Insel gewesen sein wird. Denn wie Kreta hat es auch Korfu geschafft, einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen und schließlich gibt es noch den gesamten Süden zu erkunden.
Lisa Klakow
Lisa hat den Good Travel Blog mit aufgebaut und schreibt zukünftig als freie Autorin für uns. Sie reist und tanzt mit einem geringen ökologischen Fußabdruck leidenschaftlich gern um die Welt.
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