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Schnee

Was ihr bestimmt noch nicht über den Schnee wusstet

Schnee gehört zu den faszinierendsten Naturphänomenen der Erde. Ob wir uns an Schneeballschlachten erfreuen, winterliche Landschaften bewundern oder uns über glatte Straßen ärgern – Schnee hat viele Gesichter. Doch hinter den weißen Flocken verbergen sich erstaunliche Fakten, die selbst eingefleischte Winterfans oft nicht kennen. Hier sind fünf Dinge, die ihr bestimmt nicht über den Schnee wusstet:

Schnee ist nicht weiß, sondern durchsichtig

Auch wenn Schnee weiß erscheint, besteht er aus unzähligen winzigen Eiskristallen, die selbst farblos und durchsichtig sind. Das Geheimnis dahinter liegt in der Lichtstreuung: Wenn Sonnenlicht auf die Schneekristalle trifft, wird das Licht in alle Richtungen reflektiert und gebrochen. Da alle Farben des sichtbaren Lichtspektrums gleichmäßig gestreut werden, wirkt der Schnee für unser Auge weiß. Unter bestimmten Bedingungen, wie hoher Schneedichte oder dem Vorhandensein von Verunreinigungen, kann Schnee jedoch auch leicht blaue oder rötliche Töne annehmen. Diese Farbveränderungen entstehen durch unterschiedliche Lichtbrechungen oder das Einfangen von Partikeln, die das Licht beeinflussen. Zudem können atmosphärische Phänomene wie Sonnenuntergänge die Wahrnehmung der Schneefarbe zusätzlich verändern.

Schneekristall

Es gibt mehr als 120 verschiedene Schneetypen

Wusstet ihr, dass Schnee nicht gleich Schnee ist? Forschende unterscheiden 121 verschiedene Schneekristalle und andere feste Niederschlagspartikel, abhängig von Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Kristallstruktur. Während wir mit dem bloßen Auge lediglich zwischen Pulverschnee, Graupel, Firn und ein paar anderen unterscheiden können, klassifiziert die Wissenschaft hier viel genauer und kennt beispielsweise so etwas wie skelettartige oder speerspitzenartige Kristallformen. Die Vielfalt der Schneetypen spiegelt sich auch in den Sprachen wider, die besonders eng mit Schnee verbunden sind. So verfügen Inuit- und Yupik-Sprachen über dutzende Begriffe, um verschiedene Schneekonzepte zu beschreiben. So gibt es beispielsweise Wörter für frisch gefallenen Schnee, Schnee, der sich leicht auf den Händen formen lässt, oder sogar für Schnee, der schwer unter den Füßen knirscht. Auch andere Kulturen mit langen Wintern haben viele Begriffe entwickelt: Im Schwedischen gibt es beispielsweise das Wort „skare“, das eine harte Schneeschicht beschreibt, die sich oft über Nacht bildet.

Schneekristall Form
Eiskristall Nahaufnahe
Eiskristalle

Schnee schluckt Geräusche

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr im Winter durch eine verschneite Landschaft spaziert und alles plötzlich unglaublich ruhig wirkt? Dieses Phänomen hat eine einfache, aber faszinierende wissenschaftliche Erklärung: Schnee wirkt wie ein natürlicher Schalldämpfer. Die Luft, die in den winzigen Zwischenräumen der Schneekristalle eingeschlossen ist, absorbiert Schallwellen, anstatt sie zurückzuwerfen. Sobald Geräusche auf den Schnee treffen, dringen die Schallwellen in die Hohlräume ein und verlieren sich im komplexen Netzwerk der Kristallstrukturen. Dadurch klingen Geräusche deutlich leiser und gedämpfter. Besonders frisch gefallener, lockerer Schnee ist in dieser Hinsicht effektiv, da er durch seine Porosität viel Schall „verschluckt“. Sobald Schnee jedoch schmilzt oder sich verdichtet, wie etwa bei verharschter Schneedecke, nimmt diese schalldämpfende Wirkung wieder ab.

Schneelandschaft

Schnee kann auch isolieren

Das klingt paradox, ist aber wahr: In bestimmten Fällen kann Schnee eine isolierende Wirkung haben und Wärme speichern. Zum Beispiel nutzen Tiere wie Polarfüchse oder Pinguine Schneehöhlen, um sich vor extremen Temperaturen zu schützen. Auch Menschen in der Arktis bauen Iglus, die durch die eingeschlossene Luft in den Schneeblöcken erstaunlich warm bleiben können. Teilweise bis zu 16 Grad Celsius können durch Körpereigenwärme oder Lampen im Inneren entstehen, während draußen noch eisige Temperaturen herrschen.

Wer das mal ausprobieren möchte: Hier könnt ihr in Iglus übernachten.

 

Arctic-SnowHotel

Schnee hat einen Geruch

Der Duft des Winters ist für uns alle unterschiedlich: Während die einen an den weihnachtlichen Geruch von Zimt und Nelken denken, verbinden andere ihn mit dem Aroma von Kaminholz oder frischen Tannenzweigen. Für manche aber liegt der wahre Duft des Winters im Schnee. Doch wie riecht Schnee eigentlich? Schnee besteht aus Wasser und ist daher an sich geruchslos. Eine mögliche Erklärung für den wahrgenommenen Schneeduft könnte sein, dass die Schneeflocken winzige Aerosole oder Algen einschließen, die ihren eigenen Geruch mitbringen. Eine andere Theorie besagt, dass Schnee den Aufstieg von Gerüchen aus dem Boden blockiert, wodurch die Luft besonders klar und rein wirkt – ein Duft, den wir als „Schnee“ wahrnehmen.

Schnee riecht

Orte für schöne momente im Schnee

Fotos: Pexels / pixabay,   Aaron Burden, Kelly Sikkema, Pexels / David Dibert, unsplash / Yuri Antonenko, Judith Hehl, Arctic Snowhotel & Glass Igloos, Pexels / Ovais Ibn Farooq

Nadine ist freiberufliche Redakteurin und Texterin. Sie lebt in Österreich und pendelt zwischen Salzburg und Wien. Sie ist somit entweder in den Bergen oder im Großstadtdschungel unterwegs, versucht aber gleichzeitig, so viel Zeit wie möglich in ihrem Herzensland Portugal zu verbringen.

1 Comment

  • Carina

    Danke für diese Inspiration! Dass es so viele Arten von Schnee gibt, war für mich eine neue Info.

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