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Reise-Apps

INA WO(A)NDERS: Über Reise-Apps

Vor und während ihrer Reisen nutzt unsere Autorin Ina zahlreiche Apps, um ihr Leben unterwegs zu erleichtern. In ihrer Kolumne hinterfragt sie, was sie damit gewinnt – und was ihr dadurch womöglich entgeht.

„Fahren Sie einfach 10 Kilometer weiter den Fluss runter bis nach Briaire. Da ist es sowieso viel schöner als hier in Gien!“ Diesen kostbaren Tipp gab mir ein freundliches französisches Paar während meines Sommer-Roadtrips von Portugal nach Deutschland. Der Grund, warum wir überhaupt ins Gespräch kamen? Der Server von Park4night war down.

Schöne Entdeckung

Nützliche Reise-Apps

So gerne ich mich auch als wilde, minimalistische Vagabundin darstelle, die in ihrer Reisekolumne verträumt ihre Gedanken übers achtsame und bewusste Reisen teilt – so verbringe ich doch einen viel zu großen Teil meiner Zeit: mit meinem Smartphone. Denn damit kommuniziere ich aus der Ferne nicht nur mit Redaktionen und Interviewpartner:innen, Familie und Freund:innen. Sondern darauf tummeln sich auch jede Menge Apps, die mir mein Leben zu Wasser und zu Lande erleichtern. Und das geht weit über Google Maps hinaus.

Omio, Rome2Rio, Trainline und die Apps von Flixbus und der Deutschen Bahn helfen mir dabei, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an meine Ziele zu gelangen. Alternativ erschließe ich mir mit Swoodoo und Skyskanner die besten Reiserouten durch die Lüfte. Beim Segeln nutze ich Windy für die Wind-, Wetter- und Wellenvorhersage, Tide Times um Ebbe und Flut zu bestimmen, Navily und Noforeignland um mich über Ankerplätze und Häfen zu informieren, eine Ankeralam-App um nicht abzudriften, Navionics zum Navigieren und Marine Traffic wenn ich einfach neugierig bin, wer gerade wo herumsegelt.

An Land unterstützen dann Leo und der Google-Übersetzer beim Kommunizieren in fremden Sprachen. AllTrails, Outdooractive und Wikiloc zeigen mir die besten Wanderungen und Radtouren in meiner Nähe an. Und wenn ich wie diesen Sommer mit dem Van verreise, hilft mir Park4Night bei der täglichen Stellplatzsuche. Es sei denn, wie schon erwähnt, der Server ist down.

Wertvolle Tipps von Einheimischen

Es sind Momente wie dieser in Gien an der Loire, die mir vor Augen führen, wie abhängig ich von meinem Smartphone bin. Und was mir womöglich entgeht, weil ich meine Reisen fast komplett digital plane. Weil Park4Night nicht funktionierte, war ich auf Google Maps ausgewichen. Die App hatte mich zu einem angeblichen Campingplatz geführt, der jedoch abgesperrt war. Weit und breit war kein ruhiger Parkplatz in Sicht, ich war hungrig und hatte nur noch eine Stunde Zeit bis zu meinem nächsten Interview. Also blieb mir nichts anderes übrig als rumzufragen. Der Briaire-Tipp des netten französischen Paares erwies sich als Volltreffer. Ich war entzückt von dem kleinen Städtchen mit seinen Kanälen und Gässchen, fand einen prima Stellplatz direkt am Fluss und schaute am Abend bei einem Glas Rosé den Booten dabei zu, wie sie über eine Kanalbrücke die Loire überquerten. Was für ein Fund, und das ganz analog! Seither nutze ich zwar weiterhin meine Apps, aber noch viel lieber frage ich die Menschen in meinem direkten Umfeld nach ihren besten Reisetipps. Und schon dadurch entstehen oft gute Gespräche, die mir im Gedächtnis bleiben – und die nicht einfach weggescrollt werden können.

Wie organisierst du dich auf Reisen? Auf welche Apps möchtest du unterwegs auf keinen Fall verzichten? Und ist es schonmal vorgekommen, dass dich eine Reise-App im Stich gelassen hat? Ich freue mich jederzeit über Feedback, Anregungen oder Fragen – gerne als Kommentar oder direkt per Mail an [email protected].

Auf Enteckungsreise
Gläschen Rose

© Fotos: Pexels / Pavel Danilyuk, Ina Hiester

Ina ist digitale Nomadin und reist zu Wasser und zu Lande durch Europa. Dabei hält die Journalistin stets Ausschau nach besonderen Orten für Good Travel, philosophiert in ihrer Kolumne über das Reisen, fotografiert, musiziert und schreibt Artikel zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen aller Art.

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