Fünf Orte für Vegetarier
Vegetarismus hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Einer der frühesten und bekanntesten Verfechter dieser Ernährungsweise war der griechische Gelehrte Pythagoras (ja, der aus dem Mathe-Unterricht). Ihm wird das Zitat zugeschrieben: „Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück.“
Heutzutage entscheiden sich immer mehr Menschen für eine vegetarische Ernährung, sei es aus ethischen Gründen, fürs Tierwohl, oder aufgrund ökologischer Überlegungen. Da Klimaschutz nicht nur sinnvoll, sondern auch genussvoll sein kann, haben wir fünf besondere Unterkünfte zusammengestellt, in denen vegetarisch, saisonal und vor allem lecker gekocht wird.
1. Zu Gast bei Freunden
Reguengo lädt an der Westküste Portugals ein, eine wunderschöne Zeit zu verbringen, um Sonne, Natur und positive Energie zu tanken. Gleich bei der Anreise hat man das Gefühl, bei Freunden angekommen zu sein. Das ist auch das Motto „Reguengo – wie bei Freunden“, denn vor 25 Jahren wurde das Familienresort von vier Freunden gegründet. Sie sind auch heute noch vor Ort auch anzutreffen.
Reguengo ist Landgasthof und Familienresort zugleich – 14 Zimmer und Apartments werden vermietet, die großen Apartments sind mit Pantry Küchen ausgestattet. Je nach Unterkunft ist die Atmosphäre eher gemütlich bis hin weitläufig. Alle Unterkünfte sind lichtdurchflutet und verfügen über eine eigene Terrasse.
Die Küste ist 20 Minuten entfernt und bietet viele Ausflugsmöglichkeiten. Wer lieber im Resort bleiben möchte, kann den eigenen Badesee (Naturpool) mit kristallklarem Wasser genießen und sich eine Massage gönnen.
Der Großteil der frischen Lebensmittel wird von lokalen Märkten bezogen, aber auch von kleinen Landwirtschaften aus der Umgebung. Reguengo hat ein funktionierendes Netzwerk an regionalen Bio-Lieferanten aufgebaut, von welchen ebenfalls bezogen wird. Die Küche bietet ausschließlich vegetarische Speisen an.
2. Ein Slowfood Bauernhof
Aus dem Hotel Drumlerhof genießen die Gäste den Ausblick auf die mächtige Burg Taufers, gen Norden auf die Südseite der Zillertaler Alpen mit dem Alpenhauptkamm, nach Süden auf die Felsmassive der Rieserfernergruppe, sowie auf die Dächer des kleinen, italienischen Dorfes Sand in Taufers.
Das Haupthaus ist ein historisches Gasthaus und wurde 1576 als Bauernhof gebaut. Seit 1993 führt die Familie Innerhofer-Fauster den Dumlerhof mit viel Hingabe. Der romantische Hof ist ein schöner Mix aus Tradition und Moderne, bei dem minimalistisches Mobiliar und heimische Materialien zum Einsatz kommen. Im Hotel können die Gäste erleben, wie leicht Nachhaltigkeit gelebt werden kann. Seit 2023 bringen die Töchter neuen Schwung und frische Ideen ins Haus. Besonders der neue Look von außen – ohne bauliche Veränderungen – springt einem sofort ins Auge.
In der Küche wird aber weiter der Slow Food Gedanke verfolgt, der ebenfalls auf kurze Wege – vom Anbau des Essens bis hin zum Servieren – beinhaltet. Das Hotel ist außerdem auf glutenfreie Küche spezialisiert, da die Gastgeberin Ruth selbst eine Unverträglichkeit hat, aber dennoch nicht auf leckere Gerichte verzichten möchte. Es gibt fast nichts, das nicht selbst von Ruth und dem Team zubereitet wird: vom Frühstücksbrötchen über hausgemachte Teigwaren bis hin zu hausgemachten Süßigkeiten. Im Sommer kommt der Großteil des Obsts und Gemüses vom eigenen Hof. Es wird besonders auf die Saisonalität geachtet, weshalb es beispielsweise im Winter keine frischen Tomaten, dafür aber leckere Wintersalate sowie Rüben und Kohl gibt. So lecker kann nachhaltig sein.
3. Genießen liegt in der Familie
Ruhe und Natur mitten in Niedersachsen erleben: Das Okelmann’s ist umgeben von einem großen Garten, Feldern, Wald und Wiesen. Die direkte Lage am Warper Skulpturenweg ermöglicht einen aktiven Natururlaub und dank der Tiny-Sauna im Schäferwagen ist auch für aktive Entspannung gesorgt.
Die beiden Schwestern Maren und Kristin Okelmann sind Gastgeberinnen mit Herz und Seele. Der Familienbetrieb wird in fünfter Generation geführt und die Gastronomie besteht bereits seit 1879. Das jetzige Hotel wurde 2012 eröffnet und mit viel Liebe von den Inhaberinnen eingerichtet: Der Stil ist modern und kombiniert den skandinavischen Einrichtungsstil mit Landhaus-Elementen. Die Materialien sind geschmackvoll aufeinander abgestimmt und alle Möbel wurden von einer regionalen Tischlerei gefertigt. Jedes Zimmer hat seine Besonderheit: Entweder einen Alkoven, eine Trennwand aus Holzscheiten oder im Kopfteil eingearbeitete Kunstwerke des örtlichen Malers Pablo Hirndorf.
So ist ein Ort der Ruhe entstanden, bei dem Erholung, Genuss und Nachhaltigkeit an erster Stelle stehen. Das Herzensanliegen der Gastgeberinnen ist es, Menschen eine schöne Zeit zu bereiten und ihnen viele Glücksmomente zu schenken. Im Café Heimatliebe und im Restaurant werden regionale Köstlichkeiten serviert. Unter den Gästen liegen die Warper Hochzeitssuppe und die Bayerische Creme von Senior-Chefin Annegret ganz vorne im Rennen um die beliebtesten Gerichte. Vegane und vegetarische Gerichte werden jeden Tag serviert und auf Unverträglichkeiten wird gerne geachtet.
4. Die Vorreiter:innen an der Elbe
Das 2021 eröffnete ahead burghotel ist eines der wenigen rein veganen Hotels in Deutschland und möchte eines der nachhaltigsten Hotels Deutschlands sein. Die ehrgeizigen Ziele setzt das engagierte Team mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus um. Mitten im UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe liegt die denkmalgeschützte Burg aus dem 13. Jahrhundert, umgeben von einem großen Garten und einem kleinen Fluss. Eine Vielzahl von Angeboten für Bewegung in der Natur bringt die gewünschte Erdung und Erholung. Die Traditionen des Ortes gepaart mit den nachhaltigen Ideen ergeben ein stimmiges Konzept.
Die Zimmer liegen in der Burg oder in der historischen Burgschule. Bei der Einrichtung wurde auf bio-zertifizierte Möbel und Materialien geachtet. Es dominieren Holzmöbel, helle Textilien, Naturfarben, wiesengrüne Deko-Details. In jedem Zimmer liegen außerdem Yogamatten bereit für die täglichen Kurse im Teehaus oder Garten.
Im Restaurant „place to V“ wird vegan gekocht. Je nach Jahreszeit gibt es schwarze Gnocchi mit Trüffel, Wildkräutersalat mit bunten Tomaten oder Crumble mit Obst von den eigenen Streuobstwiesen. Nach dem Essen kann man bei einem Spaziergang einige der soeben verzehrten pflanzlichen Produkte wachsen sehen.
5. Der handgemachte Märchenwald
Das Montanema Handmade Village liegt in einem Märchenwald mit wunderschönen, saftig-grünen Bäumen, verzauberten Lichtungen, Wasserfällen und Schluchten. Es ist ein Feriendorf mit einem hervorragenden Restaurant, einem gemütlichen Café, einem großen Spa-Bereich, einem Außenpool, einem Tierpark und Gemüsegärten.
Seit 2014 sind Christos und Dimitris hier Gastgeber, nachdem Christos sich bei einer seiner Wanderungen in diesen magischen Ort verliebt hat. Die Ruhe und Zufriedenheit, die er hier mitten im Wald empfand, wollte er auch anderen Menschen ermöglichen. Sie bauten das Dorf Stück für Stück auf, um einen wirklich naturnahen Urlaubsort zu schaffen. Die 34 Steinhäuser und Villen im traditionellen Stil bieten einen atemberaubenden Blick auf das Pindos-Gebirge und liegen unweit der mythischen Felsen von Meteora mit Klöstern, die den Himmel zu berühren scheinen.
Neben dem großen Spa- und Wellnessbereich, den vielen angebotenen Ausflügen und Kursen wie Yoga oder Bogenschießen steht hier vor allem das gute Essen und die regionalen Zutaten im Mittelpunkt. Es werden vor allem Produkte vom eigenen Bauernhof verwendet mit seinen vielen Tieren, einem Gemüse- und Kräutergarten und Bienen. Gekocht wird in alten Holzöfen nach traditionellen Rezepten. Zudem finden regelmäßig BBQ-Partys auf der Holzterrasse mitten im Wald statt und alles duftet nach Feuer, wilder Natur und gutem Essen – einfach magisch.
© Fotos: Reguengo, Hotel Drumlerhof, Okelmann’s, Ahead Burghotel, Montanema Handmade Village
Geraldine Voss
Geraldine arbeitet als freie Autorin für Good Travel und hat gerade eine Ausbildung zur Nachhaltigkeitsmanagerin absolviert. Nach zwanzig spannenden Jahren beim Film, widmet sie sich jetzt hauptberuflich ihren anderen Leidenschaften – Reisen, Essen und Design.
Elisabeth Klein-Altstedde
Herrlich wie immer.