Luzern – ein Juwel, das Stadt- und Landleben vereint
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Um möglichst klimaschonend in die Schweiz zu reisen, genauer gesagt in die 82.000 Einwohner große Stadt Luzern, bin ich gut sieben Stunden mit dem Zug aus dem Süden Deutschlands gereist. Die Fahrt durch die sich verändernde Landschaft, hinein in die mächtigen Bergwelten, verging für mich wie im Flug. Einmal angekommen, durfte ich unfassbar Tolles erleben und besondere Menschen kennenlernen, einen Blick hinter die Kulissen einer Schokoladenmanufaktur sowie eines Upcycling Modelabels werfen und gemütliche Stunden auf einem Saunaboot verbringen. Und das Beste daran, alle hier vorgestellten Aktivitäten und Adresse kann jede/r besuchen. Viel Spaß beim Lesen und später beim eigenen Entdecken!
Frisches und Saisonales aus der Markthalle
Wer mit der Bahn nach Luzern anreist, läuft mit großer Wahrscheinlichkeit an der Markthalle im Bahnhof vorbei, die sich im Untergeschoss des Gebäudes befindet. Seit Dezember 2022 ist die Markthalle geöffnet und bietet eine große, sehr gut ausgesuchte kulinarische Auswahl an regionalen und saisonalen Lebensmitteln an. Von frischem Käse, Fleisch, Fisch bis hin zu Gemüse, Obst, Weine und andere Getränke für Genussliebhabende sowie besondere Lebensmittel aus der asiatischen Küche wie Kimchi im Glas, handgemachter Sojasauce oder auch köstliches Milchkaramell (Dulce de Leche) für noch köstlichere Nachspeisen.
Der Geschäftsführer und Gründer Tim Hollemann führte mich durch den geräumigen und einladenden Laden. Und erzählt, wie sehr er sich darüber freut, dass das Angebot bei den Luzerner:innen und Gästen der Stadt so gut angenommen wird. Mit seiner Expertise als Sommelier kümmert er sich um die Auswahl der Weine. Das junge Team ist bemüht, Lebensmittelreste zu vermeiden. Aus diesem Grund wird überreifes Obst oder Gemüse zu Gerichten verarbeitet, die in der Kühltheke mitgenommen werden können: Vom Rüblisalat (Karottensalat) bis hin zu selbstgemachten Sandwiches. Der Laden verfügt über ein hochmodernes Kassensystem, bei dem die Kundschaft selbst auschecken und bezahlen kann.
Bestens mit einem Picknickkorb voller Leckereien ausgestattet, ging es für mich aber mit dem Bus 20 Minuten in südliche Richtung: Halt am Kastanienbaum, denn dort wartete eine “nasswarme” Überraschung!
Ein unvergesslicher Abend auf dem Saunaboot
Vom Seehotel Kastanienbaum startet eines der vier Saunaboote, das s’Berti, welche das junge Unternehmen, bestehend aus Stella Holz, Samuel Muff und Andreas Wallimann, zur Miete anbietet. Das 15 Quadratmeter große Boot wird mit 8 PS führerscheinfrei selbst gesteuert. Ganze vier Stunden hat man auf dem Boot nun Zeit, den Vierwaldstättersee mit seinen kleinen Buchten und herrlichem Panorama zu erkunden. Sobald man losgefahren ist, kann man das Holz im Sauna Ofen anzünden und gemütlich warten, bis der Saunaraum heiß wird. Von der kleinen Terrasse, dem Ruheraum oder dem Saunaraum mit Panoramafenster ist die wunderschöne Natur und die untergehende Sonne zu bewundern. Nach dem ein oder anderen Saunavergnügen empfiehlt sich ein Sprung in das (wirklich kalte) klare Wasser des Sees, aber es lohnt sich allemal, die Abkühlung tut mehr als gut! Die schwimmende Wohlfühloase kann bis zu sechs Personen mitnehmen und wird zu drei Tageszeiten vermietet.
Biologische Pädagogik im Kulturhof Hintermusegg
Der Kulturhof Hinter Musegg gehört zur Stiftung Kultur- und Lebensraum Musegg, die im Jahr 2013 gegründet wurde. Gemäß dem Stiftungszweck unternimmt der Kulturhof Massnahmen, um das kulturelle Erbe zu erhalten, die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und das Naherholungsgebiet für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aus diesem Grund stellt der Hof Veranstaltungsräume zur Verfügung, führt ein Restaurant, einen Hofladen und ist ein Bildungsort sowie Nachhaltigkeitszentrum. Allem voran ist der Kulturhof aber ein Bio-Bauernhof, auf dem jede Menge glücklicher Tiere leben. Neben vier schottischen Hochlandrindern leben dort zwei Alpakas, vier Zwergziegen, vier Minnie Pigs und circa zehn freilaufende Appenzeller Spitzhaubenhühner. Die Tiere haben einen reinen pädagogischen Wert. Verschiedene Erlebnistage sollen Besuchenden die Natur mit allen fünf Sinnen erlebbar machen – sie können den Stall ausmisten, bei der Pflege dabei sein und die Tiere streicheln. Es besteht eine Zusammenarbeit mit Schulen, deren Schulklassen das Vierjahreszeitenprogramm besuchen, um die Natur in ihrem Wandel und verschiedenen Blütephasen kennenzulernen.
Der Kulturhof bietet am Wochenende tagsüber eine kleine Karte mit Kaffee und Kuchen an und abends dann ein besonderes Zwei- bis Fünf-Gänge-Menü. Hier trifft ein Sternerestaurant auf Bio Cuisine und zaubert Leckeres auf den Tisch, das saisonal, regional und biologisch ist.
Vom Kulturhof Hinter Musegg sieht man die 870 Meter lange Museggmauer, eine historische Stadtmauer, zu der neun verschiedene Türme gehören. Auch hier schließt sich der natürliche Kreislauf. Die dort nistenden Dohlen bedienen sich an den Tierhaaren vom Kulturhof, um ihre Nester zu bauen. So verhilft der Hof ebenfalls zum Erhalt der Artenvielfalt Luzerns. Seit der Umstellung auf eine biologische Bewirtschaftung, konnte eine vierfache Population der Tiere ringsherum verzeichnet werden.
Stilvolle Upcycling Mode von velvet novel
Meine nächste Station war das von Désirée Gabriel und Loredana Steiger 2014 gegründete nachhaltige Modelabel velvet novel. Das Gründerinnen-Duo vereint Streetstyle und Nostalgie. So entsteht hochwertige Kleidung aus ungenutzten Rohstoffen mit einem positiven Output: Das Label designt Produkte in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen, denen die Umwelt, faire Arbeitsbedingungen und ressourcenschonendes Wirtschaften genauso am Herzen liegen. Für ihre limitierten Kollektionen, die letztlich aus Unique Pieces bestehen, kann nur so viel produziert werden wie bereits vorher verwendeter Stoff oder Modeteile im Studio im Neubad ankommen. Neben den verschiedenen Kleidungsstücken wie Mäntel, Jacken, Kleidern und Blusen besteht das Sortiment auch aus Highlight Ohrringen, die ebenfalls aus bereits existierenden Materialien entstehen. Ihr Konzept bezeichnen sie als “found objects” und freuen sich über einen Besuch in ihrem Atelier im Neubad.
Einen Katzensprung vom Neubad und velvet novel entfernt, gibt es den kuratierten Üsé Secondhand-Shop. Das Stadtviertel Neustadt ist ohnehin einen Besuch wert – hier reihen sich Cafés an Bars und kleine Läden, die ideal zum Schlendern und Verweilen sind. In der Altstadt gibt es bei La Mienne Slow Fashion – zum einen eine gut ausgesuchte Auswahl an Secondhand-Teilen und zum anderen handgemachte Mode.
Das „Schokoladenmärchen aus Luzern”
Bei einem Besuch in der Schweiz dreht sich natürlich vieles um Schokolade. Und ich durfte einen ganz besonderen Blick hinter die Kulissen der Schokoladenmanufaktur Max Chocolatier werfen. Max Chocolatier hat eine ganz besondere Geschichte; Max König, der Sohn des Gründers Patrick König, ist mit einem Extra-Chromosom (ein genauer Blick auf das Logo des Labels lohnt sich) zur Welt gekommen und wird als der Chocolatier bezeichnet. Er erfindet immer wieder neue Kreationen und gibt seiner Familie und dem Team genau das, was sie sich auch von der Schokolade erhoffen. Max Favorit ist übrigens das Himbeerbranchli, das ich auch sehr gut fand!
Nicht nur durfte ich die unfassbar leckeren abwechslungsreichen Sorten probieren, sondern auch zusehen, wie die Schokoladenherstellung sorgfältig von Hand hergestellt wird – von der Kakaobohne über die Schokomasse bis hin zu den fertigen Pralinen und Schokoladentafeln. Die köstlichen Kreationen, die jede Saison erweitert werden, mit besten natürlichen Zutaten aus aller Welt wie Mandeln, Lavendelblüten und Caramel mit Fleur de Sel, sprechen alle Sinne an. Unbedingt vorbeischauen, wenn man die Kunst der Schokoladenherstellung zu schätzen weiß und die Geschmacksknospen einen neuen Höhepunkt erleben dürfen.
Nachhaltige Spots während eines schönen Spaziergangs
Bei einer Stadtführung durch die Luzerner Altstadt habe ich verschiedene nachhaltige Spots entdeckt: So habe ich beispielsweise die Äss Bar kennengelernt, eine Bäckerei, die Brot und anderes Gebäck vom Vortag für kleines Geld verkauft. Weiter ging es zum Käsegeschäft Chäs Barmettler, das als Familienbetrieb seit 1972 hochwertige Qualität für einen einmaligen Genuss anbietet. Ihre Käsekunst begeistert und neben Käse wird vieles mehr für authentisches Fondue-Erlebnis hergestellt.
Über die Stadt verteilt (und übrigens in der gesamten Schweiz) gibt es verschiedene öffentliche Kühlschränke, die an Straßen stehen und so Food Waste stoppen. Madame Frigo bietet die Möglichkeit, einerseits Lebensmittel zu platzieren, die man selbst nicht mehr aufessen kann, weil man beispielsweise verreist und andererseits für andere die Möglichkeit, sich dort kostenfrei zu bedienen. Ein Tausch-Geschenk-System, das ich so noch nicht gesehen habe.
Eine andere tolle Initiative, die man an vielen Restaurants in Luzern entdeckt, ist “Wasser für Wasser” (WfW). Die politisch und konfessionell unabhängige Non-Profit-Organisation verfolgt die Vision, den Umgang mit Wasser nachhaltig zu verändern. Sie engagiert sich für einen sicheren Zugang zu Trinkwasser und will das Bewusstsein hin zu einem umweltfreundlichen Besuch von Wasser schärfen. An den Ausschankstellen kann man das Wasser kaufen und so die NGO unterstützen.
Im The Lubo inmitten der Altstadt Luzerns übernachten
Das The Lubo ist eine vollautomatische Boutique-Herberge mit Self-Check-in im Herzen der Altstadt von Luzern. Sehr zentral gelegen, können Gäste von hier aus verschiedene Restaurants und Shops ansteuern. Die Zimmer verfügen über eine eigene kleine Küchenzeile, sodass man sich auch zwischendurch etwas kochen kann. Wer lieber essen geht, kann im Restaurant Rokka by The Lubo unter anderem Bao Buns genießen und dort auch am Morgen frühstücken. Ganztägig kann man köstlich im Mill’feuille mit Wasserblick und im Hotel Restaurant Anker mit Blick auf das bunte Treiben auf den Straßen essen.
Jeden Dienstag- und Samstagvormittag findet übrigens am Rathausquai ein Wochenmarkt statt, der ebenfalls frische, saisonale und regionale Lebensmittel anbietet. Hier hat man die Möglichkeit, das Wahrzeichen Luzerns zu bewundern, einen achteckigen und über 34 Meter hohen Wasserturm. Nach einem gemütlichen Spaziergang über den Wochenmarkt, empfiehlt es sich, dem Kunstmuseum Luzern einen Besuch abstatten.
Tolle Menschen, frische Luft, gutes Essen und Entschleunigung bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit, um die schöne Natur zu erhalten. Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch an diesem schönen Fleckchen Erde!
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© Fotos: Cécile Meier
Cécile Meier
Cécile ist freie Autorin und Nachhaltigkeitsstrategin. Sie genießt das Reisen in vollen Zügen: Verschiedene Kulturen kennenzulernen, anderen Sprachen zu lauschen und dabei entweder am Meer oder in einer (Groß-)Stadt Neues zu entdecken, fasziniert sie immer wieder. Besonders liegen ihr die Geschichten und Intentionen der Good Travel Gastgeber:innen am Herzen.