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Swisstainable_Bergwelt

Fünf Orte in Schweizer Höhenlage

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Grüezi aus der Schweiz! Die Schweiz wird nicht umsonst als “Pocketsized Switzerland” beschrieben, die Schweiz im Hosentaschenformat, als ein Land, in dem praktisch von allem Guten etwas vorhanden ist – vor allem was die Schönheit der Natur angeht. In einem 40-Kilometer-Radius von Luzern aus besuche ich fünf besondere Orte auf bis zu über 3.000 Höhenmetern, mit atemberaubender Aussicht auf herbstlich gefärbte Wälder, leuchtend blaue Seen und die weite Bergkulisse der Zentralschweiz. Dabei eröffnen sich mir ganz neue kulinarische Höhepunkte und ich überzeuge mich selbst von der unkompliziert herzlichen Gastfreundschaft! Das Entspannte dabei: Alle Orte erreiche ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bahn und Schiff, ganz ohne Verspätung, aber dafür mit abwechslungsreicher, vorbeiziehender Landschaft.

1. Erste kurzweilige Zugfahrt nach Stans & Erklimmung des Stanserhorns

Von Luzern aus kann man bequem in den Luzern–Engelberg Express einsteigen, der einen in knapp 25 Minuten in die Gemeinde Stans bringt. Vom Bahnhof aus erreicht man in wenigen Gehminuten die offene hölzerne Standseilbahn, die seit 1893 fährt und die einen weiter zum Abfahrtspunkt der CabriO-Luftseilbahn bringt. Diese ist ein absolutes Highlight, was Schweizer Baukunst, Innovation und Futurismus angeht: 90 % der Materialien stammen aus der Schweiz und energieeffizient befördert die 100 Kilometer lange Alpenkette die doppelstöckigen Panoramakabinen täglich mehrere Tausend Menschen auf das auf 1.898 Höhenmetern liegende Stanserhorn. 

Luzern–Engelberg Express
Stans in der Schweiz

Die CabriO-Bahn kann als echte Innovation der Seilbahntechnik beschrieben werden, da die Bremsenergie in Strom umgewandelt wird und zudem sehr stromsparend fährt. Energie speist sie aus Solarenergie und erneuerbaren Energien.

Oben angekommen bin ich nicht nur geplättet von der atemberaubenden 360-Grad-Aussicht, sondern lerne einen der 16 freiwilligen Ranger kennen. Ernst Wyrsch erklärt mir alles rund um den Kraftort Stanserhorn, die Vielfalt der Flora und Fauna mit über 200 Blumenarten im Sommer, verschiedenen Vogelarten und Murmeli (Murmeltiere), ebenso wie das Drehrestaurant Stanserhorn mit seiner Spezialität: Älplermagronen. Das Stanserhorn kann also als ein vollumfänglicher Ort des Genusses bezeichnet werden!

CabriO-Luftseilbahn in der Schweiz
Schweizer Bergpanorama
Schweizer Vogelwelt
Stanserhorn

2. Die Vielfalt des Alpenraums im CULINARIUM ALPINUM kennenlernen

Ein gemütlicher Spaziergang vom Stanser Bahnhof führt zum CULINARIUM ALPINUM, einer Unterkunft in einem ehemaligen Kapuzinerkloster. Wie der Name bereits vermuten lässt, bekommen Gäste hier alpine Kulinarik geboten, die sie so schnell nicht vergessen werden. Aus dem eigenen Garten mit über 250 Sorten, der “essbaren Landschaft”, stammen Obst, Beeren und verschiedene Kräuter, der übrigens allen öffentlich zum Probieren zur Verfügung stehen.  

Die 14 Herbergszimmer waren früher die Schlafzimmer der Mönche, welche heute modern saniert und stilvoll-schlicht eingerichtet sind. Neben der Herberge können Gäste Tagungsräume und einen großen Klostersaal mieten. In einer Kursküche besteht zudem die Möglichkeit, als Gruppe Kochkurse zu belegen, perfekt also für Teamevents. Ein Klosterladen rundet das Angebot ab: Hier stehen einheimische Produkte zum Verkauf, wie Salz oder mein persönliches Highlight “Milchcaramel”, das super im Kaffee oder auf Brot schmeckt. Vom Laden aus können Gäste einen Blick in den Alpsbrinzkeller werfen, in dem zahlreiche würzige Sommerkäse aus einem der ältesten Milchwirtschaftsgebiete mit einzigartigem Röstaroma gelagert werden. 

Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit

Das dazugehörige Restaurant des CULINARIUM ALPINUM steht für Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit. Die Produkte der einzelnen Gerichte stammen vorwiegend aus der Zentralschweiz und wenn möglich aus biologischem Anbau. Die “begehbare Weinkarte”, ein Weinzimmer, lädt zum direkten Kennenlernen der traditionellen einheimischen Schweizer Weine ein. Am Abend wählen die Gäste aus verschiedenen kleinen, kalten und warmen Gerichten sowie Desserts und erleben einen besonderen Abend, bei dem sie sich wortwörtlich durch die Region probieren können.

Übernachten im Kloster
CULINARIUM ALPINUM,
Klosterkäse in der Schweiz
köstlich speisen im Kloster
Brennesselsalat
Blick aus dem Klosterfenster
Zimmer im Kloster
Blick aus dem Kloster

3. Engelberg, ein Talende mit Aktivitäten soweit das Auge reicht

Ebenfalls mit dem Luzern-Engelberg-Express gelangt man in die Alpenstadt Engelberg. Der perfekte Ausgangspunkt und “place to be” für zahlreiche Wanderungen, sämtliche Wintersportarten, Klettersteige, Mountainbike-Touren und so viel mehr. Mir fällt immer wieder auf, wie viele große Spielplätze und Angebote wie Schatzsuchen für Kinder und Familien zur Verfügung stehen. 

Auf den Brunni: Kneipen und (Barfuß-)Wanderungen

Vom Bahnhof Engelberg aus fährt ein kostenfreier Bus zur Talstation Brunni. Dort angekommen, startet die Bergfahrt zum Ristis und befördert Gäste weiter mit einem Sessellift hoch zum Brunni auf über 1.800 Höhenmetern. Oben empfängt einen der Härzlisee, der zum Baden sowie zum Kneipen einlädt. Die wirklich kalte Abkühlung ist ein echter Wohlgenuss nach langen Wanderungen. Eine besondere Wanderung ermöglicht ein 1.3 Kilometer langer Barfußweg, bei dem verschiedene Sinne angeregt werden und die Natur in jedem Fall neu wahrgenommen wird.     

Barfußpfad in der Schweiz
Brunni-Bergsee

“Little Patagonia” oder auch als Geheimtipp bezeichnet: die Fürenalp

Mit dem Bus oder einem kleinen Spaziergang erreicht man die Station, die einen mittels Seilbahn auf die Fürenalp auf 1.850 Höhenmetern fährt. Die Ruheoase wird als “Klein Patagonien” bezeichnet und bietet neben dem beeindruckenden Blick auf die mächtige Bergwelt auch verschiedene energetische Orte. Im Bergrestaurant Fürenalp kann nach einer Wanderung eingekehrt werden, selbstverständlich bei bester Aussicht.

Seilbahn Fürenalp
Die Fürenalp in der Schweiz

Mit dem Titlis-Express hoch hinaus 

Der Titlis Xpress bringt Gäste in zwei Etappen bis auf 3.020 Höhenmetern zu einer atemberaubenden Aussicht, je nach Jahreszeit umgeben von Gletschern und Schnee. Die erste Station der Fahrt nach oben macht Halt am Trübsee, einem kristallklaren See, der wunderschön blau funkelt. Dort stehen Ruderboote zum Verleih und schöne Wanderwege führen um den See. Ein absolutes Must-see, wenn man in Engelberg ist!

Von der Zwischenstation „Stand“ bringt einen die TITLIS Rotair, die erste drehbare Luftseilbahn der Welt, weiter nach oben. 

Trübsee in der Schweiz
türkiser Bergsee in der Schweiz
Engelberg in der Schweiz

4. Höhenflug der Extraklasse in der VILLA HUNDERT

Wer ein Erlebnis für Gaumen und Herz sucht, wird in der VILLA HUNDERT mehr als fündig! Die beiden aus Schweden stammenden Gastgeber Christian Brangenfeld und John Jezewski sind nicht nur absolute Experten und Künstler auf ihrem Gebiet, sondern wahrlich besondere Gastgeber. Ihre Energie, gute Laune und Leidenschaft für ihre Arbeit stecken sofort an. In jedem Handgriff erkennt man die Liebe zum Detail und die Motivation, Regionalität ganzheitlich zu leben. 2018 sind die beiden wie der Zufall es so will in Engelberg gelandet und sie haben sich nicht nur in die alpine Landschaft mit zahlreichen Sportaktivitäten verliebt, sondern auch in die Idee, ein eigenes Hotel mit einer besonderen Küche zu führen. 

Christian Brangenfeld und John Jezewski der Villa Hundert
Villa Hundert in der Schweiz
Cecile in der Villa Hundert
Zimmer im Hundert

Das Boutique Mountainscape in sonniger Südhanglage ist seit Dezember 2022 eröffnet und bietet neun Zimmer im nordischen Design, bei denen viel Holz und natürliche Materialien zum Einsatz kamen. Gäste können von mittwochs bis sonntags dort nächtigen und von Donnerstag- bis Samstagabend jeweils ein Vier-Gänge-Plus-Menü genießen. Hierbei kommen lokale und selbst gesammelte Produkte aus dem eigenen “101 Garten” oder den umliegenden Wäldern zum Einsatz. Im Keller befinden sich die heiligen Hallen: Die Lagerstätte für Fermentiertes, die beide zusammen betreiben, und ein Raum mit gut ausgesuchten Weinen von Christian. 

In der Küche geht es um das gekonnte Zusammenspiel von Aromen, die eine Harmonie ergeben, die den Gästen in Erinnerung bleibt. Die einzelnen Gänge werden kunstvoll angerichtet und in jedem ist erkennbar, dass dahinter eine Vielzahl an Gedanken steckt. Ich durfte das herbstliche Menü kosten, das sich zwar immer mit den zur Verfügung stehenden Lebensmittel ändert, aber vorgängig einen Fokus auf einen herzhaften, rauchigen Geschmack legt – hier kommt unter anderem eigens Fermentiertes zum Einsatz wie Erdbeeren und Heidelbeeren und eben auch saisonales wie Wurzelgemüse. Christian stellt jeden Abend passend zum Menü eine Auswahl an Weinen zusammen, die überwiegend aus Bergweinen besteht, die aus der Schweiz oder den umliegenden Ländern stammen. Ein besonderes Highlight: Ein Sake, der in der Schweiz hergestellt wird.

Ich habe das Gefühl, dass jedes der Sechs-Gänge-Gourmet-Gerichte nur für mich kreiert wurde, ganz getreu dem Motto “from heart to heart”, so wird es mir zumindest präsentiert und die einzelnen Zutaten vorgestellt. Hierbei nennt John jedes Mal den Ort oder Lieferanten, von denen sie die Produkte beziehen. Milch und Molkeprodukte kommen von den zwölf benachbarten Kühen, denen man tagsüber vom Garten aus beim Weiden auf der Alpenwiese zusehen kann. John fährt einmal pro Woche selbst alle Partnerbetriebe ab und kauft dort nur das Beste für seine Gäste. 

Der Abend war mir nicht nur ein Genuss, vielmehr durfte ich ein kreatives Gourmetmenü erleben, das ich bis dato nicht kannte. Sehr zu empfehlen! 

Sechs-Gänge-Gourmet-Gerichte
regionale Gourmetgerichte
Creatives Kochen
Kühe in Engelberg
Villa Hundert Gourmet Menüs

Wenn Schweden sich in Engelberg treffen, gibt es guten Kaffee

So oder so ähnlich kamen Christian und John auf die Roastery Engelberg, die von Oscar und seiner Schwester Sophia, ebenfalls aus Schweden stammend, 2015 ins Leben gerufen wurde. Die geräumige Rösterei befindet sich im Herzen von Engelberg. Das Team von sechs Kreativen arbeitet daran, dass sich jede/s Teammitglied sich mit seinen Talenten am besten einbringen kann: So wurde das Kaffeesortiment 2019 um eine Papeterie erweitert und auch eine alte Druckmaschine ist noch immer in Betrieb. Die Kaffeebohnen stammen aus Brasilien, Guatemala und Peru und kommen ohne Zwischenhandel direkt nach Engelberg. Dort werden die grünen Kaffeebohnen geröstet und gemahlen und bereiten nicht nur den Einheimischen und vorbeischlendernen Touristen eine Freude, sondern auch mehrere Gastronomiebetriebe der Region greifen auf den guten Kaffee zurück – so auch die Villa Hundert.

5. Mit dem Schiff und den Rigi-Bahnen zum Kräuterhotel Edelweiss

Zurück in der Luzerner Innenstadt steige ich in ein Schiff ein und fahre eine gemütliche Stunde bei Sonnenstrahlen, einem Espresso und guter Unterhaltung mit Einheimischen bis zur Rigi (Halt Vitznau). Vom Anlageort aus startet die Rigi-Bahn, in die ich umsteige und die wunderschöne Aussicht über den Vierwaldstätter See vergehen die 20 Minuten wie im Nu, die mich zu meiner letzten Station bringen: Dem Kräuterhotel Edelweiss

Dort werde ich, nachdem ich in Ruhe ankommen und mein Zimmer beziehen konnte, vom Gastgeber Gregor Vörös durch seinen ganzen Stolz geführt, seinen Kräutergarten mit 450 verschiedenen Sorten. Den hat er vor zehn Jahren angepflanzt und seither kontinuierlich erweitert. Jedes Jahr freut es sich aufs Neue darüber, wenn neue Kräuter oder Pflanzen wachsen und er sie zum ersten Mal kosten kann. Eines seiner liebsten Kräuter ist das Austernblatt, das eine fischige Note hat, oder die mehr als 20 Thymianarten. Die starken UV-Strahlen in 1.550 Höhenmetern sorgen dafür, dass die verschiedenen und ausgefallenen Kräuter so gut gedeihen. Was mich besonders überrascht hat, ist: Gurkenkraut, das wirklich nach Gurken riecht, eine Ananas-Kirsche, die wie eine helle Physalis aussieht und einen sehr guten Geschmack hat. Aber auch verrücktere Dinge wie Käsekraut, das nach Blauschimmelkäse riecht und schmeckt, oder Luftradieschen, die nicht nur interessant anzusehen sind sondern auch vorzüglich schmecken.

Am Abend werden die Gäste im eigenen Restaurant Regina Montium mit einem Fünf- oder Neun-Gänge-Menü verwöhnt. Hierbei kommen die Kräuter und die frische Ernte des Gartens zum Einsatz. Wer mag, nimmt an einer Tafelrunde teil, bei der die Gäste des Hotels und Gourmet-Liebhabende gemeinsam an einer langen Tafel einen genussvollen Abend verbringen und Neun-Gänge serviert bekommen. Der Abend war ein besonderes Erlebnis für mich, da ich nicht nur neue Menschen kennenlernen konnte und mit ihnen 4,5 Stunden verbringen durfte, sondern dabei die ausgefallen Kreationen des Küchenteams kosten konnte, bei denen eben auch Luftradieschen und andere Schätze aus dem eigenen Kräutergarten zu finden waren.

Schifffahrt
Mit dem Schiff zum Kräuterhotel Edelweiss
Garten des Kräuterhotel Edelweiss
Kräuterhotel Edelweiss
Restaurant Regina Montium
Restaurant Regina Montium in der Schweiz

Es war mir ein Vergnügen, mir einen eigenen Eindruck von Swisstainable zu machen, der nachhaltigen Schweiz. Die besonderen Gastgeber, ihre Liebe zum Detail und das Herzblut, das in ihren Produkten und Dienstleistungen steckt, stechen wirklich heraus. Ich empfehle allen, die Einzigartigkeit der Schweiz zwischen Vielsprachigkeit, Liebe zu Käse und der Natur mit ihren abwechslungsreichen Aktivitätsmöglichkeiten kennenzulernen, die nicht nur die Einheimischen begeistern, sondern eben auch Gästen, die das gemütliche, naturnahe Leben so sehr lieben, dass sie sogar bleiben.

Swisstainable
Alpenglühen

© Fotos: Cécile Meier

Cécile ist freie Autorin und Nachhaltigkeitsstrategin. Sie genießt das Reisen in vollen Zügen: Verschiedene Kulturen kennenzulernen, anderen Sprachen zu lauschen und dabei entweder am Meer oder in einer (Groß-)Stadt Neues zu entdecken, fasziniert sie immer wieder. Besonders liegen ihr die Geschichten und Intentionen der Good Travel Gastgeber:innen am Herzen.