Kreativ, kulinarisch und grün – Leipzig, eine Reise wert
Für ein Wochenende besuche ich, Jule von Good Travel, das schöne Leipzig, eine von mir unterschätze junge und hippe Stadt. So viel kann ich vorab schon sagen.
Ich reise klimaschonend und unkompliziert mit dem InterCityExpress (ICE) von Berlin an und erreiche nach nur knapp 1,5 Stunden aufgeregt und voller Vorfreude den großen und charmanten Hauptbahnhof. Leipzig begrüßt mich mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Ich schnappe mir meine Reisetasche und mache mich auf den Weg zu meiner Unterkunft. Nach einem kurzen Spaziergang erreiche ich das Hotel Fregehaus, meine Bleibe für das Wochenende. Das Hotel ist zentral in der Innenstadt gelegen und hat einen grünen ruhigen Innenhof. Nach der herzlichen Begrüßung bekomme ich meinen Schlüssel für mein Zimmer, öffne die quietschende Tür und lege mein Gepäck ab, bevor das Programm startet.
Mit Bike-Sharing radel ich durch die Stadt
Die Stadt erkunde ich per Fahrrad. Dafür leihe ich mir ein Rad auf einfache Weise von dem smarten Fahrradverleihsystem nextbike. Perfekt, um bei sonnigem Herbstwetter die Natur zu genießen. (Psst, Geheimtipp: es gibt pro Monat Freiminuten – für ein Wochenende reichen die locker aus). Wenn ihr nicht zwingend durch die Stadt radeln wollt, oder das Wetter nicht mitspielt, empfehle ich euch die Leipzig Card. Damit lässt sich die Stadt, dank des guten ÖPNV-Netz bequem und vorteilhaft erschließen. Darüber hinaus bietet sie auch Preisvorteile für den Eintritt ausgewählter Museen, Restaurants und anderen Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Nach einer kurzen Fahrradtour bin ich in Plagwitz, einem der belebtesten Stadtviertel von Leipzig, angekommen. Hier empfängt mich Ina von Allerleipzig herzlich. Ina ist mein Guide für die kulinarische Stadtführung und begeistert mich mit ihrem umfangreichen Wissen rund um das trendige Stadtviertel und seiner Historie. Plagwitz ist geprägt von der damaligen Industrie und zählt heute zu den dynamischsten und angesagten Stadtteilen Leipzigs. Gemeinsam mit ihr verbringe ich unterhaltsame Stunden mit interessanten und super leckeren Kostproben in den verschiedensten Restaurants und erhalte Einblicke, die man als Tourist:in sonst nicht bekommt. Besonders fasziniert mich das Wissen und Expertise über Tee und die Zubereitung im Teehaus Nynko Tee. Die Besitzerin führt durch die geschmackliche Reise der Teewelt.
Auch stoppen wir bei Erik, der uns freudestrahlend in seinem französischen Feinkost-Laden begrüßt. Hier probiere ich super leckeren Käse aus seiner Heimat und schaue mir die schönen lokalen Produkte aus Frankreich an, die er zusätzlich liebevoll mitgebracht hat und zum Verkauf stellt.
Nächster Stopp der kulinarischen Tour: Bamboo’s Streetfood
Vielfältiger Kunst- und Kulturort
Als kunstinteressierte Person habe ich mich in der Stadt pudelwohl gefühlt. Mich verschlägt es in das Kunstkraftwerk Leipzig, ein Zentrum für digitale Kunst. Getreu dem Motto: Immersiv, digital, interaktiv und multimedial bewunderte ich die Neuinterpretation der Kunstwerke von Van Gogh und die Lichtinstallation rund um die Leipziger Industriekultur.
Die Spuren der ehemaligen Industriestadt sind auch heute noch deutlich zu erkennen kreieren einen ganz besonderen Ort. So erlebe ich es auch im Westwerk oder in der alten Spinnerei.
Dort treffe ich auf den Künstler Lukas, der mich durch das ehemalige Fabrikgelände führt und mir einiges zu der Entstehung und Geschichte dieses Ortes erzählt. Heute dient die Spinnerei als Produktions- und Ausstellungsstätte für zeitgenössische Kunst und Kultur. Hier bilden Künstler:innen verschiedenster Herkunft einen „Kosmos der Kunst“ und geben ihrer Kreativität in über 20 Ateliers freien Lauf. Nach meiner Führung durch die Galerien und Werkstätten der Spinnerei stoppte ich noch an der eindrucksvollen futuristischen NiemeyerSphere, ein toller Fototipp, der mir selber empfohlen wurde.
Auch besuche ich an dem Wochenende das Museum der bildenden Künste.
Zeit für einen Mittagssnack
In der Karl-Heine-Straße des Szeneviertels Plagwitz finde ich Platz in einem der süßen kleinen Cafés bzw. Restaurants: Kartoffel Fräulein. Ich sitze an einem netten Tisch auf dem Bürgersteig und esse meinen veganen Kartoffel-Snack. Dort genieße ich das Rauschen der belebten Straße, das Geräusch der Blätter, die langsam von den Bäumen fallen und freue mich über die wärmenden Strahlen der Sonne, die eine wohlfühlende herbstliche Stimmung verbreiten. Hier mache ich kurz Pause und lasse die Stadt auf mich wirken.
„Sieße muss d’r Coffe sein“
Ich habe mir sagen lassen, dass Kaffee und Leipzig untrennbar zusammengehören. Im Westwerk lockt mich der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee. Hier lasse ich meine Seele noch kurz baumeln, genieße den warmen Espresso mit einem Stück selbst gemachten Kuchen und beende auf diese Weise meine Mittagspause.
Ich schlender über den Kiezflohmarkt im Westwerk und stöbere durch Vintage-Kleidung, Möbelstücke und finde einen Stand für dekorative Zimmerpflanzen. Vielleicht findet sich auch das ein oder andere Fundstück für Trödlerherzen.
Leipzig – das kleine Venedig
Ein weiteres Highligt meines Wochenendes ist die Kajakfahrt. Ich starte am Stadthafen, der zentrale Ankerpunkt des Wassernetzes, und wähle die urbanere Route, die mich an der Natur vorbei über den Karl-Heine-Kanal führt nach Plagwitz. Leipzig gilt als Wasserstadt. Neben den großen Seen im Süden, durchziehen knapp 300 Kilometer große und kleine Flüsse die Stadt und prägen das landschaftliche Bild. Ich genieße die Ruhe der Natur und bekomme noch mal einen ganz anderen Blick auf das Stadtviertel. Auch hier wird der Wandel in Richtung nachhaltiger Mobilität angegangen und die ersten Ausflugsboote sind bereits elektrisch betrieben.
Guter Geschmack mit gutem Gewissen
Müde und erfüllt vom Tag nehme ich Platz im Bio-Restaurant Macis und lasse mir mit hoher Affinität von dem Restaurantpersonal zeigen, was in guten Produkten an Geschmack drinstecken kann. Die Zuneigung zu den Lebensmitteln prägt das Geschmackserlebnis und zaubert mir einen schönen Abend im doch eher noblen Restaurant. Neben dem Restaurant besitzt Macis auch noch einen eigenen Bio-Markt und eigener Bio-Bäckerei, mit gläserner Backstube im 1920er-Jahre Stil.
Auch besuchte ich während meines Aufenthalts das chinesische Restaurant Chinabrenner. Hier habe ich mich von der modernen und authentischen chinesischen Küche verwöhnen lassen und entspannte im ungezwungenen Charme des Restaurants. In beiden Restaurants erfreute ich mich besonders über die sehr leckeren veganen Variationen.
Renaissance trifft die Moderne
Ich übernachte übrigens im Hotel Fregehaus. Das geschichtsträchtige Boutique Hotel genießt die Innenstadtlage, sodass der Hauptbahnhof fußläufig erreichbar ist. Vom Lärm und Trubel der Innenstadt spürt man im idyllischen Innenhof nichts mehr. Das Fregehaus ist wahrlich eines der ältesten und schönsten Gebäude der Innenstadt. Herzlich werde ich an der Rezeption empfangen und fühle mich in dem barocken und doch modernen Stil total wohl. Zu meinem Zimmer komme ich über den Flur, schreite über die knarzenden Holzdielen und genieße das gemütliche Bett.
Leipzig ist definitiv eine Reise wert
Voller neuer Erlebnisse und Bekanntschaften packe ich meine Reisetasche und nehme Abschied von der Stadt. Ich spaziere zurück zum Hauptbahnhof und steige in den Zug Richtung Berlin. Auch die Tage danach lasse ich das Wochenende gerne Revue passieren und erzähle es Freund:innen und Bekannten. Leipzig ist eine großartige und facettenreiche Stadt, die unbedingt auf die Reiseliste gehört. Mit vielen verschiedenen Freizeit- und Kulturangeboten überzeugt mich die Stadt und ich werde definitiv wiederkommen. Ob als Familie, junges Paar oder Alleinreisende – die Stadt hat für jeden Geschmack und für jede Vorliebe etwas dabei.
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Jule Weidner
Jule sucht als freiberufliche Mitarbeiterin für uns die wundervollen Unterkünfte aus und berichtet von ihren Good Travel Aufenthalten. Als bewusst Reisende und Absolventin im nachhaltigen Tourismus ist ihr der Impact des Tourismus, besonders aus ökologischer und sozialer Sicht, sehr wichtig.
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