Kaffeebehälter aus Kaffeesatz
Der Berliner Produktdesigner Julian Lechner beschäftigte sich mit dem Rohstoff Kaffeesatz und der Frage: Wie kann man diesen natürlichen Rohstoff weiter verwerten? Unter Zugabe weiterer biologisch abbaubarer Produkte, entstand eine formschöne Serie von Espresso-, Cappuccino- und Coffee-to-go-Tassen, die sich sehen lassen können. Schön ist auch, dass alle Tassen wiederverwertbar und sogar spülmaschinenfest sind. Die Marke „Kaffeeform“ wurde dafür mit dem „Best of the Best“-Award des Red Dot Designs ausgezeichnet.
1. Was war bzw. ist deine Motivation hinter Kaffeeform?
Idee und Ausgangspunkt war die einfache Frage, was mit gebrauchtem Kaffeesatz geschieht, sowie der Wunsch, diesen guten, natürlichen Rohstoff noch weiter zu verwerten und hieraus etwas völlig Neues zu erschaffen. Wir haben uns bei Kaffeeform auf die innovative Entwicklung von nachhaltigen Produkten aus Produktionsabfällen spezialisiert, und der zirkuläre Gedanke und die Wiederverwertung von vermeintlichen Resten sind für uns essentiell.
Mit den Tassen und vor allem dem Take-Away-Cup Weducer wollen wir zunächst den Papp- und Plastikbechern den Kampf ansagen und so gegen die Vermüllung von Natur und Welt angehen. Wir arbeiten kontinuierlich an weiterführenden Einsatzmöglichkeiten über die Tassen hinaus weiter. Ziel ist es, langfristig das ganze erdölbasierte Plastik zu verbannen und durch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffe zu ersetzen.
Darüber hinaus wollen wir durch unsere Produkte und Arbeit naürlich einen Diskurs anregen, inspirieren, und motivieren, selbst aktiv zu werden.
2. Was rätst du unseren Lesern: Was kann man konkret für eine bessere Zukunft tun?
Natürlich gibt es große Initiativen und Organisationen die man unterstützen kann, oft fehlt dazu aber Zeit und Geld. Oft aber sind es schon die kleinen Aktionen und Dinge im Alltag, die ein Anfang sind und in der Gesamtheit Großes bewirken können.
So kann jeder erst mal seinen Alltag und Routinen überprüfen und schauen, was man verbessern könnte. In der Dusche das Wasser nicht stundenlang laufen lassen, nur weil wir es können. Trinkwasser auch zu schätzen wissen. Statt mit dem Auto öfter mal Gehen, das Rad nehmen, oder die Bahn und Öffentliche nutzen. Sich über Ökostrom informieren, auch wenn es etwas teurer ist, dafür sich überlegen, wo ich Strom sparen könnte. Beim Einkauf auf Plastikverpackungen und -tüten verzichten, sofern es geht auf dem Markt oder von lokalen Produzenten kaufen und natürlich Bio wo es Sinn macht. Brauche ich neue Dinge wirklich, und wenn ja kann ich vielleicht auch Gebrauchtes oder Vintage kaufen? Recycling und Müllvermeidung wo möglich. Mit Freunden und Familie über Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sprechen, das Umfeld sensibilisieren. Vielleicht auch mal herumliegenden Müll am Strand oder auf der Straße aufheben, auch wenn es nicht der eigene ist. Und natürlich Einwegprodukte vermeiden und statt dem Pappbecher den täglichen Kaffee in einem Mehrwegbecher genießen 😉
Kurz: Bewusst leben, Routinen hinterfragen, und die kleinen Stellschrauben im Alltag drehen, wo möglich.
3. Wie passen Reisen und Nachhaltigkeit für dich zusammen?
Natürlich stehen Reisen, insbesondere lange Flugreisen erst mal konträr zu dem Nachhaltigkeitsgedanken, wenn man ganz streng ist. Doch oft muss man aus beruflichen Gründen reisen und fliegen, und auch Urlaube sind persönlich wichtig und auch in Ordnung, denke ich. Reisen bildet natürlich ungemein und es ist eine tolle Möglichkeit, andere Länder und Kulturen kennen zu lernen, über den Tellerrand sehen und seinen Horizont erweitern. Und natürlich auch zur Erholung!
Auch hier gilt, weniger ist manchmal mehr. Muss man drei mal im Jahr wegfliegen, muss es der vierte City-Kurztrip sein, oder ist eine lange, intensive Reise vielleicht am Ende doch erholsamer? Müssen wir im Luxusressort mit Pool unterkommen, oder gibt es lokale Hotels und Pensionen die auf Nachhaltigkeit setzen? Auch sind innerdeutsche oder -europäische Bahnfahrten oft nicht nur angenehmer, da sie unserem inneren Tempo und der Art zu Reisen besser entsprechen, sie dauern oft nicht länger oder sind wesentlich teurer, und man spart sich den ganzen Flughafen-Anreise-Warten-Security-Stress.
Das Ziel sollte natürlich sein, den eigenen CO2 Abdruck so gering wie möglich zu halten. Es gibt mittlerweile ja zum Glück auch Initiativen wie Atmosfair, über den man den CO2-Abdruck seines Flugs berechnen und auch gleich kompensieren kann, so kann man ein Stück zurück geben.
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Fotos: Kaffeeform
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