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Opener Alpakas

Nachhaltig durch Peru

Ein Gastbeitrag von Kaya Herkersdorf

Majestätische Gipfel, tiefgrüner Dschungel und imposante Ruinen – beim Gedanken an Peru tauchen unwillkürlich prächtige Bilder vor dem inneren Auge auf.

Ein Kondor, der durch den Colca-Canyon fliegt. Eine Herde Alpakas in der Hochebene. Einbaum-Kanus, die durch den Regenwald gleiten. Die bunten Trachten der Andenbewohner, der Klang von Panflöten und Nebelschleier, die sich von Machu Picchu lösen.

Einmal alles – aber nachhaltig!

Peru ist beinahe dreimal so groß wie Deutschland. Zwischen Küste, Anden und Regenwald ist vom Strandurlaub über das Kennenlernen der Inkakultur bis hin zum Dschungelabenteuer alles möglich für die Reisenden. Doch wie können sowohl die Besucher als auch die Einheimischen und das Land selbst nachhaltig vom Tourismus profitieren?

Nächster Halt: Gringotrail

Fast jeder Tourist möchte auf seiner Reise durch Peru auf alten Inkapfaden wandern, den Sonnenaufgang über Machu Picchu sehen und einmal über die Nazca-Linien fliegen. Unter Peruanern ist die typische Touristenroute durch ihr Land bereits als “Gringotrail” bekannt, in Anspielung auf den beliebten Inkatrail.

Alpakas im Hochland von Peru

Anbieter überwerfen sich mit Angeboten für Hotels und Ausflugsrouten durch das Heilige Tal. Wer das Land wirklich kennenlernen will, muss keinesfalls auf die Hauptattraktionen verzichten, sollte sich aber die Zeit nehmen, Unterkünfte und geführte Touren sorgfältig auszuwählen! Zu schnell landet man sonst in einer Gruppe aus über zwanzig Reisenden, die wie in eine Massenabfertigung von einem Ort zum nächsten geleitet wird.

Freie Sicht auf Machu Picchu

Soziale und ökologische Nachhaltigkeit in Peru

Von einem guten sozialen Miteinander profitieren alle. Natürlich kann man als Reisender nicht allen Menschen ansehen, wieviel Gewinn sie machen oder ob sie ein angemessenes Gehalt bekommen. Oft wird erst nach der ersten Übernachtung in der Unterkunft oder auf einer geführten Tour wie dem Inkatrail sichtbar, unter welchen Bedingungen die Angestellten arbeiten. Einige Fragen kann man sich als grobe Anhaltspunkte für soziale und ökologische Nachhaltigkeit immer stellen:

1. Bleibt mein Geld im Land?

Durch das Vermeiden großer Hotelketten und die Wahl von kleinen, inhaberbetriebenen Unterkünften können Einheimische besser profitieren und Reisende Peru intensiver erleben. Gemeindeorientierter Tourismus stärkt Regionen in Peru nachhaltig und ermöglicht authentische Einblicke.

Reisende bei einer Gemeinde auf der Capachica Insel im Titicacasee

2. Wer profitiert außerdem?

Einige Anbieter und Reiseveranstalter unterstützen Umwelt- , Sozial- oder Bildungsprojekte im Land, die wiederum von Reisenden besucht werden können. Im Idealfall werden im gemeindeorientierten Tourismus Projekte unterstützt, welche für die Bevölkerung eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Unabhängig von dieser sollten sie weiter ihrem Alltag nachgehen können.

3. Ist mein Veranstalter CSR-zertifiziert?

Wer seine Reise nach Peru mit einem Veranstalter plant, sollte auf das CSR-Siegel achten, welches die Einhaltung von sozialen und ökologischen Aspekten über die gesetzlichen Vorgaben hinaus garantiert. Im Fall des Südamerika-Reiseveranstalters viventura bedeutet das zum Beispiel, dass auf andauernde Kooperationen mit lokalen Partnern gesetzt wird . Durch Schulungen wird sichergestellt, dass alle Reiseleiter den Anforderungen entsprechen.

4. Was passiert mit meinem Müll?

Oft muss man in Peru mit ansehen, wie Plastikflaschen und Einweg-Verpackungen aus dem nächsten Busfenster in den Fluss oder mitten in die Landschaft geschleudert werden. Auf dem Inkatrail sind alle Veranstalter dazu verpflichtet, sämtlichen Müll wieder bis ins Tal zu tragen. Wo es keine Vorschriften gibt, werden jedoch auch keine eingehalten.

Eine Gruppe im Colca Tal: Auch hier muss sämtlicher Müll wieder mitgenommen werden

Gut ausgebildete Reiseleiter können Informationen liefern, inwiefern eine Müllverwertung in der entsprechenden Region möglich ist. So gibt es für Glasflaschen meist keine Recyclingmöglichkeiten, häufig werden nur Plastikflaschen angeboten. Wer nicht ständig neue Flaschen kaufen will, sollte eine eigene dabei haben – und anderen Müll natürlich wieder mitnehmen.

5. Woher kommt mein Essen?

Quinoa, Kiwisha, Aguajen und Chia-Samen – Peru strotzt nur so vor so bezeichnetem Super-Food. Sich mit regionalen Zutaten wie Kartoffeln, Reis und Mais zu versorgen und lokale Spezialitäten zu genießen sollte also kein Problem darstellen.

Ceviche, das peruanische Nationalgericht

Auf importierte Fertigprodukte, die man dennoch im gesamten Land erhält, sollte man während seiner Reise also gut verzichten können! Dosenchampignons aus China? Da bleibt man doch lieber bei Pisco und Ceviche…

Vamos Peru!

Je tiefer die Verbundenheit mit einer Region, desto intensiver werden die Erlebnisse. Wer nach Peru reist, sollte sich also keine Gelegenheit entgehen lassen, sich von Einheimischen ihre Welt zeigen zu lassen. Kakaobohnen ernten, Kaffee rösten, einmal Meerschweinchen probieren, Chicha Morada trinken und sich von einer bunten Feier in den Bann des Landes ziehen lassen.

Unvergesslich. Authentisch. Nachhaltig.

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