
Drei Fragen an Stella Breitzmann von Rentables
Stella Breitzmann ist die Gründerin von Rentables, einem Shop für all die schönen und praktischen Dinge, die Eltern für ihre Kinder brauchen. Das Besondere daran ist: Alles lässt sich ausleihen – so lange, wie man es braucht. Ob Milchpumpe, Laufrad, Reisebett oder Kinderwagen – mit Rentables werden Kinder nachhaltig groß. Es wird außerdem weniger Müll produziert und die Wohnräume bleiben frei zum Toben und Spielen, statt als Stauraum zu dienen. Also lieber alles mieten statt kaufen!
1. Was war bzw. ist deine Motivation hinter Rentables?
Eine Auszeit vor etwa 13 Jahren hat mir gezeigt, dass das Leben in nur einen Koffer und einen Rucksack passt und sich das anfühlt, als würde man eine Last abwerfen. Das tat damals so gut, dass wir seitdem unser Leben kontinuierlich entrümpelt haben. Es gab nichts, was wir in unserem Zuhause hatten, was nicht wirklich genutzt wurde. Für mich war all das „Material“, was uns umgab, nichts mehr, woran ich hing und was ich zum Glücklichsein brauchte.
Doch dann kamen unsere Kinder auf die Welt und mit ihnen kamen auch die ganzen Produkte, die man vermeintlich braucht, wenn man Kinder hat. Das Motto „weniger Zeugs“ war mit einem Mal eine große Herausforderung. Wir wurden regelrecht auf die Probe gestellt, da man ständig neue Dinge benötigt und dazu auch noch Unmengen geschenkt bekommt. Unser Haus füllte sich wieder und es glich fast schon einem Kampf, diese ganzen Dinge, denen unsere Kinder viel zu schnell entwachsen waren, auch wieder loszuwerden. Egal wie sehr wir es versuchten, vieles landete am Ende doch ungenutzt im Keller.
Irgendwann kam ich dann auf die Idee, dass es doch viel unkomplizierter wäre, wenn man all die Sachen einfach mieten könnte. Dies gibt uns als Eltern die Möglichkeit, Kinder optimal zu fördern und ihnen immer neue Anreize zu geben, ohne das Kinderzimmer vollzustellen mit Dingen, die nach kurzer Zeit ungenutzt herumliegen. Nachdem sie genügend gespielt haben, kann man alles unkompliziert zurückgeben und eine andere Familie kann es nutzen. Hierdurch werden Ressourcen geschont und nebenbei lernen unsere Kinder auch noch spielerisch, wie Nachhaltigkeit praktisch funktioniert.
Jedoch bin ich zu dem Zeitpunkt bei meiner Online Recherche nicht richtig fündig geworden. Für mich stand im Vordergrund, dass es unkompliziert ist. Kein Abo, kein Zwang und vor allem sollte es leicht zu buchen sein und auch das Mieten für nur kurze Zeiträume (z.B. für einen zweiwöchigen Urlaub) sollte möglich sein. Außerdem wollte ich nicht nur online, sondern auch stationär mit Filialen vertreten sein. So war Rentables geboren.
Bei Rentables liegt der Fokus gerade auf den ersten Lebensjahren, wo Kinder viele verschiedene Entwicklungsstufen, die jeweils unterschiedliches Equipment erfordern, durchlaufen. Wir sind erstmal mit einem kleineren Sortiment gestartet und bauen dies nun Schrittweise auf. Dafür stehen wir mit verschiedenen Herstellern in Kontakt. Ganz neu mit dabei Thule. In Zukunft wird es möglich sein auch Kindertragen (Kraxen) und Fahrradanhänger zu mieten. Wir sind auch offen für Artikelwünsche. Unsere Kunden können vorbeikommen oder sich die Artikel deutschlandweit zusenden lassen. Wir freuen uns auf eine Zukunft, in der es total normal ist, all die Dinge, die man nicht lange braucht, einfach zu mieten statt kaufen.

2. Was rätst du unseren Leser:innen: Was kann man konkret für eine bessere Zukunft tun?
Unsere Zukunft sind unsere Kinder. Nur wenn wir uns dessen wirklich bewusst sind, führen alle unsere Taten automatisch auch zu einer besseren Zukunft. Wenn wir stets in dem Interesse handeln, dass es unseren Kindern gut geht, wird sich alles andere auch ganz automatisch fügen. Wer möchte nicht, dass seine Kinder inmitten von grünen Wiesen und klaren Bächen umgeben von frischer, sauberer Luft aufwachsen.
3. Wie passen Reisen und Nachhaltigkeit für Dich zusammen?
Ich glaube, dass wir nur ein tiefes Bewusstsein dafür entwickeln können, warum wir nachhaltig leben sollen, wenn wir auch die Welt mit ihren wunderschönen, facettenreichen Orten kennen. Dabei ist natürlich wichtig WIE wir reisen und dass wir uns bewusst sind, die Orte so wenig wie möglich zu verändern. Leave nothing but footprints, take nothing but pictures, kill nothing but time! Wer einmal mit wirklich offenen Augen gesehen hat, was diese Welt zu bieten hat, wird viel dafür tun, sie zu schützen. Reisen gibt uns damit die Chance, eine wirklich persönliche Verbindung zu anderen Kulturen und Lebensräumen zu schaffen. Dabei lernen wir, dass alles zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt. Zurück zuhause haben wir dann die Chance, durch unser Handeln im Hier und Jetzt diese Lebensräume, in anderen Kulturen und für die gemeinsame Zukunft, zu bewahren.

Fazit: Mieten statt kaufen – nachhaltig durch die Familienzeit
Rentables zeigt, wie einfach nachhaltiges Familienleben sein kann: mieten statt kaufen entlastet Umwelt, Geldbeutel und das eigene Zuhause. Wer nur nutzt, was wirklich gebraucht wird, spart Ressourcen – und gibt Kindern Raum zum Wachsen, Spielen und Lernen. Ein Konzept mit Zukunft, das bewussten Konsum neu denkt.
Wenn ihr mal bei Stella vorbeischauen wollt. Hier geht’s zu ihrem Store.
Fotos: Privat
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Geraldine Voss
Geraldine arbeitet als freie Autorin für Good Travel und hat gerade eine Ausbildung zur Nachhaltigkeitsmanagerin absolviert. Nach zwanzig spannenden Jahren beim Film, widmet sie sich jetzt hauptberuflich ihren anderen Leidenschaften – Reisen, Essen und Design.
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