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Apulien

Die Bezaubernde Schönheit Apuliens

Apulien, die Stiefelspitze Italiens, ist eine Region, die mit ihrer atemberaubenden Landschaft, dem kristallklaren Meer und der reichen Geschichte nicht nur die Herzen von Reisenden aus aller Welt erobert, sondern auch das unserer Autorin Cécile. Sie erzählt von ihrer Reise.

Nachdem ich – trotz zahlreicher Italienurlaube in meinem Leben – noch nie südlicher als Rom gekommen bin (Sizilien klammere ich hier einmal aus), wollte ich mir ein eigenes Bild von Apulien machen. Auf meiner Reise durch diese faszinierende Region sollte ich entdecken, wie Apulien mit seinen natürlichen Ressourcen und Kulturgütern umgeht, um eine Balance zwischen Tradition und modernen, umweltbewussten Praktiken zu finden. Dabei durfte ich in vier verschiedenen Good Travel Unterkünften übernachten und sehe dreimal mehr Städte und Strandbuchten und esse so viel Pasta und frischen Fisch/Meeresfrüchte wie noch nie.

Markt in Apulien

Bari – Lebensfreude, Fior di Latte und Wiedersehen

Meine Reise beginnt in Bari mit einem Mietauto, das mich die nächsten zwei Wochen begleiten wird, in Richtung City Center. Die Hauptstadt Apuliens ist eine lebhafte Hafen- und Universitätsstadt, die auch im Spätsommer kein Ende kennt: Unter der Woche tummeln sich bis nachts junge Menschen auf den Straßen, trinken Bier oder einen “Sprizz” und genießen Snacks. Die Geräuschkulisse ist laut und mitreißend. Die gute Stimmung begleitet mich den nächsten Tag über, als ich am Fischmarkt vorbeischaue und für die beste Focaccia bei Santa Rita circa 30 Minuten anstehe.

Natürlich schlendere ich auch durch die kleinen Gassen der Altstadt und sehe alten Damen beim Formen der berühmten Orecchiette-Nudeln zu.

Ein Eis in der Gelateria Gentile darf natürlich nicht fehlen. Mein Favorit ist die Sorte “Fior di Latte”, wobei das Pfirsichsorbet auch himmlisch schmeckt. Das Ankommen in Bari macht für mich perfekt, dass ich eine italienische Freundin zum Abendessen treffe, die mir so viele Tipps für Bari gibt, dass mir leider die Zeit ausgeht. Aber ich folge einem Tipp und esse das tradintionelle Pastagericht “Spaghetti all’assassina” (Pasta wird in der Pfanne sehr stark mit Tomatenmark, Chilliflocken und Knoblauch angebraten) in einem koreanischen Restaurant, in dem klassische italienische Rezepte mit koreanischen Zutaten, und andersrum, serviert werden – was für eine geniale Idee!

in Apulien

Fasano – Zwischen Natur und Tradition

Fasano liegt im Hinterland Apuliens und ist ein charmantes Städtchen mit knapp 40.000 Einwohnern. In einem Café am Hauptplatz, dem Piazza Ciaia, treffe ich den Gastgeber meiner ersten Unterkunft, Jürgen Faust, der gemeinsam mit seiner Frau Ilona einige nachhaltige Ferienhäuser und -wohnungen in Apulien führt. Als wir uns treffen, genießt er gemütlich einen Espresso und gibt mir ein kleines Intro zu Fasano, der Region drum herum und zu der Stadtwohnung Palazzotto Fianco a Fianco, die sich nur wenige Fußminuten vom Café entfernt befindet.  

 

Die neue Wohnung liegt im Herzen der Stadt in einem historischen Stadthaus aus dem 18. Jahrhundert und erstreckt sich über drei Stockwerke, beziehungsweise sogar vier, wenn man den verlängerten Teil der Dachterrasse dazu zählt. Im ersten Stock erstreckt sich ein geräumiges, elegantes Wohnzimmer mit Samtcouch und Designobjekten bei imposanten Deckenhöhen. Im zweiten Stock befindet sich das Schlafzimmer mit Sterngewölben, dicken Mauern sowie integriertem Bad, im oberen Bereich eine offene Wohnküche mit Zugang zur Dachterrasse, die viel Platz zum Sonnen, Essen und Zeit verbringen bietet. Der Ausblick geht über die Dächer der Stadt, auf die Piazza bis hin zum Meer.

Fasano
Unterkunft in Apulien

Ein Wohntraum in Weiß

Eine weitere Unterkunft des Gastgeberpaares Faust ist die wunderschöne Villa Borgo Fianco a Fianco. Das 600 Quadratmeter große Ferienhaus-Arrangement bietet Schlafplatz für 12 Erwachsene und drei Kinder.

Die Trulli-Architektur, traditionelle Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern, wurde hier in den 300 Jahre alten Gemäuern erhalten und nachhaltig saniert. Der große private Außenbereich besticht enorm – ob der eigene überdachte Yogaplatz, der Außenpool mit Liegen, die zahlreichen Sitzgelegenheiten zwischen den einzelnen Häusern sowie der große Essbereich neben der Gemeinschaftsküche.

Kein Wunder, dass die Unterkunft eine beliebte Location für Hochzeiten ist! Jürgen zeigt mir die einzelnen Häuser, erzählt von den Schwierigkeiten während der Sanierung sowie der anschließenden und fortwährenden Renovierung, “denn es gibt immer was zu tun”. Wenn keine Gäste in der Unterkunft sind, kümmert er sich in den frühen Morgenstunden um den knapp zwei Hektar großen Olivenhain mit Mandelbäumen und allem weiteren, was dort wächst und gedeiht.

Ich koste frische Feigen direkt vom Baum und genieße einen Espresso in der Sonne. Jürgen empfiehlt mir, den Sonnenuntergang auf einer der Dachterrassen des Anwesens anzuschauen. Gesagt, getan; am nächsten Morgen befinde ich mich um 5.45 Uhr in einem Liegestuhl auf der Dachterrasse und genieße das Naturspektakel im Farbspektrum Hellblau bis leuchtend Rot und mache unzählige Bilder. Die Ruhe ist unbeschreiblich. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen!

Trulli
Detail
In Apulien am Pool
Jürgen Faust
gemütliche Nische
Unterkunft in Apulien
Trullidach
Sonnenuntergang

Ostuni – Die “Weiße Stadt”

Meine Reise geht weiter in die “Città bianca”, die Weiße Stadt. Ostuni liegt auf einem Hügel mit Blick auf das Adriatische Meer. Ihre weiße, in der Sonne strahlende Altstadt ist eines der markantesten Merkmale der Stadt. Die verwinkelten Gassen und weißen Häuser verleihen Ostuni eine fast magische Atmosphäre, vor allem bei Sonnenuntergang.

Ich kann mein Glück kaum fassen, als ich die Gastgeberin Dorothea Schuster treffe und sie mir eine Tour durch die Casa Stella di Ostuni gibt. Im historischen Altstadtkern befindet sich auf drei Etagen eine großzügige Ferienwohnung, die nicht nur einen traumhaften Ausblick über die Stadt und bis hin zum Meer, sondern auch einen Aufenthalt der Extraklasse ermöglicht.

Dorothea hat in dieser Wohnung alles umgesetzt, was sie selbst aus jahrelanger Erfahrung in internationalen Hotels wertschätzt: eine entspannte Atmosphäre mit zwei Schlafzimmern, Bädern, einem gemütlichen Wohnzimmer unter Sternengewölbe und einer gut ausgestatteten Küche, die zur Dachterrasse führt. Alles umhüllt von einer Hochwertigkeit Holzmöbel, taubenblaue und goldene Farbakzente, die sich in die Grundstimmung aus Beige und Weiß einfügen und geschmackvollen Details, wie stilvolle Lampen und hübsche Keramik, die extra für die Unterkunft angefertigt wurde.

Sie erzählt von den Herausforderungen, die sie und alle Handwerker hatten, als die Wohnung umgebaut wurde, denn vom Baumaterial bis zu den Möbeln musste alles manuell durch die autofreie Zone nach oben transportiert werden. Umso sorgfältiger wurde jedes (Möbel-)Stück ausgewählt und ist eben nicht von der Stange. Selbst die Bettwäsche kommt aus Italien und bei allem wurde der Fokus auf Regionalität und Qualität gelegt.

Die einzelnen Hingucker wie ein Marienbild in Gold fügen sich gekonnt in das harmonisch abgestimmte Bild. In der Küche stehen frische Tomaten und Zucchinis für mich bereit und eine Weinflasche befindet sich im Kühlschrank – was für ein tolles Gefühl, so anzukommen.

Ostuni
toller Ausblick
Casa Stella
Marienbild
zu Tisch
Obstschale
Unterkunft
stilvolle Lampen
Gassen

In und um Ostuni

Neben dem wirklichen großen Markt am Samstag, der sämtliche Gewürzmischungen, Obst- und Gemüse- und Olivensorten anbietet und auch eine riesige Auswahl an Mode und vielen anderen Zeugs bietet, gefällt mir besonders gut das Burro Café am Rande der Altstadt. Hier gibt es Specialty Coffee, Granola und Toast mit Avocado oder Brioche mit Früchten. Ein bisschen Bali Vibes bekomme ich im Strandrestaurant mit Bar Nomade Ostuni.

Ostuni
italienisches Frühstück
Marktstand

Für mich geht es noch ein wenig weiter südlich in Richtung der barocken Stadt Nardò – es bleibt spannend und mein Reisebericht geht weiter …

 

PS: Das Headerbild ist im 33 Kilometer von Bari entfernten Städtchen Polignano a Mare entstanden. Ein sehr bekanntes und dennoch malerisches Reiseziel, das bis in den Spätsommer von Touristenströmen besucht wird.

© Fotos: Cécile Meier, Casa Stella di Ostuni

Cécile ist freie Autorin und Nachhaltigkeitsstrategin. Sie genießt das Reisen in vollen Zügen: Verschiedene Kulturen kennenzulernen, anderen Sprachen zu lauschen und dabei entweder am Meer oder in einer (Groß-)Stadt Neues zu entdecken, fasziniert sie immer wieder. Besonders liegen ihr die Geschichten und Intentionen der Good Travel Gastgeber:innen am Herzen.

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