Autofreier Winterurlaub in Kärnten
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Ein Schnee-Aktivprogramm, verteilt über die schönsten Ecken des sonnigsten Bundeslandes Österreichs, ganz ohne Auto. Geht das? Jakob ist für Good Travel im Winter mit der Bahn nach Kärnten gefahren, und berichtet von seinen Aktivitäten vor Ort, dem autofreien Reisen und dem Winterwunderland Kärnten.
Mit der Bahn nachhaltig mobil im Winter
Von Berlin nach Kärnten mit dem ICE. Nach meiner Sommerreise über Salzburg geht es jetzt sogar noch direkter: mit der neuen ICE4 Zugverbindung ist man nach einmal umsteigen in München schon in Klagenfurt. Von und nach Köln gibt es sogar eine Direktverbindung
träumend und vegane Bolognese essend, die Zugfahrt genießen
Bequem, mit Raum zum flanieren, mit 100% Ökostrom und der vorbeiziehenden Landschaft, den Bergen hinterher. “Das ging ja aber flott” war das zusammenfassende Zitat meiner Reisebegleitung.
Ich hatte ein Daal vorgekocht und das dann leider samt Tupperbox beim Umstieg vergessen. Eine passende Gelegenheit, das Board-Restaurant zu testen.
Ich muss gestehen, dass ich zum ersten mal in die DB Speisekarte schaute. Jedoch hat mich die Auswahl der veganen und vegetarischen Gerichten echt weggehauen. Chilli Sin Carne, Vegane Currywurst oder Wraps – über 50% des Angebotes ist auf eine grüne und nachhaltige Produktion ausgerichtet. Diverse Bio-Gerichte gibt’s auch zur Auswahl. Ich gönnte mir einen Teller veganer Bolognese.
Von Berlin nach Klagenfurt dauert es mit dem Auto knapp 9 1/2 Stunden. Tanken, Staus und Pausen nicht mitgerechnet. Mit der Bahn dauert es ca. genauso lang, inkl. Umstiegszeit. Währenddessen konnten wir lesen, eine Weile arbeiten, aus dem Fenster staunen und nach einem Nickerchen mit großen und kleinen Reisegästen ins Gespräch kommen. Für Familienurlauber: Kinder im Alter bis 14 Jahren fahren kostenfrei. Man spart Zeit, Geld und Stress. Und eine Menge CO2 (hier allein die Strecke Berlin-München).
Und dann waren wir auch schon in Klagenfurt, untergebracht im Hotel Sandwirth im Herzen Klagenfurts, unserem Dreh- und Angelpunkt für die Winterabenteuer.
Skiparadies Nassfeld
Das Schnee-Highlight der Woche: Skifahren auf dem Nassfeld. Für Ski-Enthusiasten ein Muss, denn das als „Schneeloch“ bezeichnete Nassfeld profitiert von einem Mikroklima, das die Schneesicherheit im Skigebiet durch häufige Adriatiefs von Anfang Dezember bis Mitte April fördert. Und wenn mal nachgeholfen wird, dann mit 100% Ökostrom und in den Naturkreislauf integrierten Speicherseen. Sowohl für die Beschneiungsanlagen, unterstützt durch Pistenraupen die die Schneedichte messen, als auch für die Skilifte. Ab geht die Fahrt!
Slow Travel
Ich war schon lange nicht mehr auf der Piste. Was früher stets Teil des jährlichen Familienurlaubs war, ist mit dem eintretenden Studenten- und Arbeitsalltag nach hinten gerückt. Auch wird das Skifahren immer teurer, die Kosten für Skiausrüstung und Skipässe sind stark gestiegen (für Bahnreisende gibt es günstigere, und sogar kostenlose Verleihangebote für Kinder). Hinzu kommen berechtigte Kritikpunkte rund um das Thema Nachhaltigkeit. Doch das Gefühl hoch oben in den Wolken zu schweben, mit dem verschneiten Bergspitz-Panorama im Blick, den Wind um die Ohren brausend, die Skier in der Kurve schürfend. Das ist echt unbezahlbar.
Die Skiregionen passen sich seit Jahren auch immer mehr an die Kritikpunkte rund um Nachhaltigkeit an. Geräte werden modernisiert, neueste Technik hilft beim Sparen von Ressourcen, Wasserkreisläufe werden in den Natur-Rhytmus integriert. Nassfeld ist hier mitten drin dabei.
Zudem gibt es auch alternative Wintererlebnisse, die weniger in die Natur eingreifen, dem Slow-Travel-Konzept näher kommen und trotzdem nicht weniger abenteuerlich sind. Mehr dazu gleich.
Zum Nassfeld sind wir dank der Wörthersee Plus Card kostenlos mit der S-Bahn der ÖBB gefahren (je nach Übernachtungsregion gibt es unterschiedliche Gästekarten). Die S-Bahn fährt von Klagenfurt direkt nach Hermagor, von dort holte uns dann der ebenfalls kostenlose Skipendelbus ab und brachte uns direkt zur Talstation in Tröpolach — ohne lästigen Parkstress. Mit der Bahn ging es auch am nächsten Tag weiter.
Schneeschuhwandern auf der Petzen – Slowenien & Kärnten grenzenlos
Es müssen nicht immer die Skier sein. Petzen bot als erste Region Kärntens geführte Schneeschuhwanderungen an. Zusammen mit unserem Guide Horst sind wir durch die Schneelandschaft problemlos über Tiefschnee und steile Hänge gestiegen. Heute stand nur die leichte Tour auf dem Programm – und machte Lust auf mehr. Über nicht präpariertes Terrain zu laufen ist abenteuerlich und aufgrund von Lawinen gefährlich, vor allem hoch oben an den Bergspitzen.
Einzigartig im UNESCO Geopark Karavanken, der Heimatregion der Petzen: die Nähe und grenzüberschreitende Regionsentwicklung mit Slowenien. Hier werden Grenzen neu gedacht, wodurch der Geopark Karavanken sowohl kulturell als auch durch einzigartige Naturerlebnisse hervorsticht. Wie zum Beispiel der verrückte Black Hole Bike Trail in Jamnica.
Das war erstmal genug Adrenalin. Nach dem Ausklang im Panoramarestaurant und der Geopark Infostation bitte etwas Entspannendes.
Vom Berg ins Badehaus am Klopeiner See
Perfekt für das Abendprogramm: Sauna am einzigartigen Klopeiner See. Das vor circa einem Jahr eröffnete Badehaus am wärmsten Badesee Europas ist eine kurze S-Bahn Fahrt (+ GoMobil für das Abholen direkt vom Berg zur Bahn) von der Petzen entfernt. So konnten wir vom Schneeschuhwandern direkt in die Sauna mit Seeblick.
Das war auch echt unglaublich. Mit See-Sonnenuntergang näherte sich der Tag dem Ende zu, und wir konnten Erholung für den letzten Aktivtag tanken, mein persönliches Highlight.
Skitouren haben etwas meditatives, wenn der Schnee rundherum knirscht. Es schwankt von sch…e ist das anstrengend zu wow ist das cool. Das besondere für mich ist, dass wenn man länger den Berg rauf geht in eine Art Flow-Zustand kommt und mich das total glücklich macht.
– Helmut, unser Tourenski Guide
Tourenski – die nachhaltige Ski-Alternative
Mein persönliches Highlight: Skitouren auf der Innerkrems. Was mein Papa schon lange für sich entdeckt hat, durfte ich jetzt auch selbst testen. Anreise wieder mit der Bahn und mit dem Bahnhofshuttle direkt vom Bahnhof zur Innerkrems, mit dem man die letzte Strecke zum Berg vergünstigt überwinden kann. Unsere Skiausrüstung wurde bequem bei Sport Schiffer ausgeliehen, und schon ging es los! Auf Tourenskiern unterwegs kommt man der Natur sehr viel näher. Es gibt keine Menschenmassen, die Kosten für den Skipass fallen weg oder sind stark reduziert, wenn man sich für eine präparierte Tour im Skigebiet entscheidet. Ein wundervolles Ganzkörpertraining und das Gefühl, den zuvor erklommenden Berg herunterzufahren ist einzigartig. Gleichzeitig habe ich bei der Tour Respekt für den Bergsport gewonnen.
Auch weil uns, wie auch beim Schneeschuhwandern, von persönlichen Verschüttungserfahrungen berichtet wurde. Beim Skitouren muss man sich über das Wetter mehr informieren, und mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs sein. Equipment wie eine Schneeschaufel, Sonde und ein Lawinensuchgerät sind essentiell. Und auch dann ist man nie ganz außer Gefahr. Die Kraft und den Ausmaß der Berge haben wir dann auch gespürt, als wir an unserem Berggipfel ankamen.
Nachdem wir das 360 Grad-Bergpanorama ausreichend bestaunt hatten, wurden die Tourenski in Abfahrtsski umfunktioniert. Voller Freude erstreckte sich vor uns ein seltener Anblick: eine menschenleere und unberührte Skipiste. Wir schufen neue Spuren im Schnee, manchmal purzelnd, aber vor allem so gefühlsnah am Berg, hinab Richtung Tal, die vorher erkämpften Höhenmeter herunter. Das muss man selbst erleben.
Ich bin in den Tagen schon neidisch auf Österreich geworden!
– William, Good Travel Reisebegleitung
Qualitätstourismus statt Massentourismus
Der Stolz und die Begeisterung für Kärnten ist groß. Verständlich. Mit einer einzigartigen Berg- und Seenlandschaft, der Nähe zu Italien, Slowenien und dem Meer ist hier für alle was dabei.
Mittlerweile kommen auch die Tiroler nach Kärnten, weil sie der Massen überdrüssig sind. Kärnten ist weniger auf Massen ausgerichtet. Eine “hidden pearl” in Österreich.
Im Zuge der Reise waren vor allem die Gespräche mit den Locals spannend, von der Kärnten Werbung, über RegionsleiterInnen und auch KärntnerInnen die mit auf Touren kamen oder die wir als GesprächspartnerInnen gewinnen konnten.
Mit der steigenden Besucherzahl orientiert sich auch Kärnten immer mehr in Richtung nachhaltige Mobilität. Es gibt ein wachsendes und teils kostenloses Mobilitätsangebot. Hier und da hakt’s. Und trotzdem nutzen auch Locals die Öffentlichen, wie z.B. Sabine, unser Guide in Klagenfurt, die jetzt auf den Bus umgestiegen ist, weil viel bequemer, schneller und günstiger. Auch Matthäus nutzt die S-Bahn, eigentlich immer, auch für Skitrips.
Skifahren mit der Bahn – Matthäus aus Kärnten berichtet
Matthäus wohnt im Nationalpark Hohe Tauern, in der Mallnitz Region, leitet eine Marketingagentur und lebte schon zu Studienzeiten das Kredo, seinen aktiven Lifestyle mit dem Zug zu verbinden.
Wenn ich Skifahren gehe bin ich mit dem Zug unterwegs. Am Liebsten auf die Gerlitzen, da fahre ich mit dem Zug über Villach direkt zur Piste. Mit dem Auto bin ich vielleicht ein paar Minuten schneller (durch Parkplatzsuche und Stau am Ende wahrscheinlich nicht). In der Bahn habe ich aber ein tolles Zeitfenster zum Arbeiten, das bringt mir viel mehr.
Im Freundeskreis wird Matthäus für seinen Lifestyle belächelt, oftmals als “Öko-Dude der mit dem Zug ankommt” bezeichnet. Öffentliche Verkehrsmittel werden in anderen Bundesländern besser angenommen, und sind mehr in der Gesellschaft verankert. Matthäus sieht diesen Trend auch nach Kärnten überschwappen, und setzt vor allem auf die Bahn. Vor allem aufgrund der steigenden Spritpreise und des günstigeren Bahnangebotes, das für Touristen aufgrund der kostenlosen Nutzung durch Gästekarten nochmals attraktiver ist. Aber auch, weil man die autofreie Anreise so einfach wie möglich machen muss.
Kärnten ist wie geschaffen für den Zug-Verkehr. Man kann fast das ganze Land mit den Öffentlichen erreichen, wenn man die vorhandene Infrastruktur besser nutzt und auslastet und Verbindungen dort schafft, wo es noch hapert. Das hat sich in den letzten Jahren schon stark verbessert.
Ausklang im Biohotel „der daberer“ – eine Good Travel Unterkunft
Zum Ausklang der Kärnten Reise haben wir die Good Travel Unterkunft „der daberer“ besucht. Ein seit über 100 Jahren familiengeführter Ruhe- und Genussort, in der ersten Slow Food Travel Region der Welt.
Das Essen war von morgens bis abends unglaublich lecker, regional und achtsam zubereitet. Der natürliche Holzgeruch im Zimmer schwenkt mir genauso süß nach wie auch der Spabereich. Zum Beispiel die Waldteich-Sauna. Oder der Naturteich, welcher uns echt die Sprache verschlug.
Auch eine Wanderung war dabei, direkt von der Haustür durch den Wald, das vom „daberer“ Küchenteam präparierte Mittagslunch im Gepäck, ging es hoch hinauf zur Jaukenalm.
Ein letztes Mal wandern auf Wolken zwischen den Bergen Kärntens.
Fazit: Autofrei nach und in Kärnten
Geht? Geht. Die Deutsche Bahn und OEBB machen Lust auf Kärnten autofrei. Das Knallrot der OEBB Sitze hat sich über die Woche in den Kopf gebrannt. Egal ob nach Nassfeld, auf die Petzen, an die Innerkrems oder an viele weitere Ausflugsorte Kärntens. Es geht mit der Bahn – bequem, schnell und kostenlos.
Für die letzte Meile bis an den Berg gibt es ein wachsendes Angebot im Nahverkehr, mit Bussen, dem Bahnhofshuttle oder über GoMobil.
Auch mit der Deutschen Bahn ging es zügig und ohne Hiccups, sowohl hin and als auch zurück. Auf dem Rückweg nutzten wir die Zeit, unsere Erlebnisse zu integrieren, zu schreiben und ein letztes mal die Berglandschaft zu bestaunen.
Im letzten Jahr wurde das Angebot, von Deutschland nach Kärnten mit der Bahn zu fahren, nochmals attraktiver gemacht. Es gibt jetzt mehr Verbindungen und Vor-Ort-Angebote, die eine autofreie Reise in die schönsten Winterregionen Kärntens bequemer, schneller und preisgünstiger machen. Gerne auch im Sommer.
Zum Abschluss: Wenn man es nicht versucht, dann wird sich auch nichts ändern. Alle Akteure in Kärnten und in der autofreien Mobilität wissen, dass es Verbesserungsbedarf gibt — doch wir müssen Impulse setzen, zusammen, für die Zukunft. Kärnten setzt auf grün — ohne an Abenteuer und Flexibilität büßen zu müssen.
Worauf wartet ihr noch?
Fotos: Jakob Wolski
Jakob Wolski
Jakob arbeitet als freier Autor und Kooperationstratege für Good Travel. Bewegt durch ein Studium in Anthropologie, interessiert sich Jakob vor allem für die sozialen und kulturellen Aspekte des nachhaltigen Reisens, und möchte Destinationen und Unternehmen dazu bewegen, langfristig Richtung nachhaltigem Tourismus umzudenken. Wenn Jakob gerade nicht für Good Travel arbeitet, steht er auf Theaterbühnen oder bastelt an sozialen Interaktionsspielen.