Christopher Hollmann von Veganuary Deutschland
Vegan ins neue Jahr? Ein guter Vorsatz für Tierwohl, Gesundheit und Klima. Wir finden den Veganuary richtig gut und haben Geschäftsführer Christopher Hollmann unsere drei Fragen gestellt.
Was haben der Filmstar Joaquin Phoenix, die Musikerin Billie Eilish und der YouTuber Rezo gemeinsam? Sie engagieren sich für Veganuary, um Aufmerksamkeit auf das Thema Veganismus zu lenken. Veganuary ist eine gemeinnützige Organisation, die Menschen weltweit ermutigt, sich im Januar – und bestenfalls darüber hinaus – vegan zu ernähren. Vor rund zehn Jahren wurde die Organisation in Großbritannien gegründet, als vegane Ernährung noch ein Nischenthema war.
Laut einer Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov haben in Deutschland neun Prozent der Erwachsenen den Veganuary als Anlass genutzt, um eine rein vegane Ernährung auszuprobieren. In Deutschland leben drei Prozent der Erwachsenen nach eigener Aussage vegan. Für die meisten Teilnehmer:innen, nämlich vierzig Prozent, steht laut einer Studie des Umweltbundesamts der Tierschutz beim Mitmachen an erster Stelle, gefolgt von gesundheitlichen Aspekten (21%) und dem Thema Umweltschutz (18%).
Der direkte Zusammenhang von veganer Ernährung und Klimaschutz wird den Konsumenten auch durch solche Kampagnen immer bewusster. Laut unabhängigen Studien könnte man über dreißig Prozent der Treibhausgase dadurch vermeiden, dass weltweit die Hälfte aller tierischen Produkte durch vegane Alternativen ersetzt würden. Wir, von Good Travel, finden den Veganuary richtig gut und haben Christopher Hollmann (Geschäftsführer) unsere drei Fragen gestellt.
1. Was war, beziehungsweise ist eure Motivation hinter „Veganuary“?
Wir unterstützen mit Veganuary Menschen und Unternehmen gleichermaßen beim Wechsel hin zu einer pflanzlichen Ernährung – im Januar und für den Rest des Jahres. Das bietet ein immenses Potenzial für eine bessere Zukunft: Ein pflanzliches Ernährungssystem bewahrt Milliarden Tiere vor Leid und Tod, es fördert Biodiversität und globale Gesundheit, schützt unsere Umwelt und trägt massiv dazu bei, die Klimakrise zu bewältigen und die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. So wie unser Ernährungssystem momentan gestaltet ist, bewirkt es das krasse Gegenteil – aber es verändert sich bereits zum Besseren: und genau diese Entwicklung treiben wir voran, gemeinsam mit Millionen von Menschen, die es mit uns vegan versuchen, und mit Unternehmen, die verstärkt auf pflanzliche Produkte setzen.
2. Was ratet ihr unseren Leser:innen, was kann man konkret für eine bessere Zukunft tun?
Werdet ein Teil von Veganuary und probiert eine pflanzliche Ernährung einfach mal mit uns aus – das ist ganz einfach und bewirkt so viel: Unsere individuellen Ernährungsgewohnheiten haben den größten Impact auf Umwelt und Klima, das bestätigen zahlreiche Studien und auch das Umweltbundesamt. Im Veganuary seid ihr dabei alles andere als allein: Millionen Menschen und tausende Unternehmen machen jedes Jahr auf der ganzen Welt mit. Und wer sich bei uns anmeldet, erhält 31 Tage lang Unterstützung beim Einstieg in die pflanzliche Ernährung. 28 Prozent unserer Teilnehmenden ernähren sich übrigens auch sechs Monate nach dem Veganuary vegan, beinahe zwei Drittel berichten von gesundheitlichen Vorteilen und 98 Prozent würden die Challenge weiterempfehlen. Mitmachen lohnt sich also in jeder Hinsicht für die Tiere, den Planeten und euch und macht zudem Spaß – anmelden könnt ihr euch unter veganuary.de/jetzt-mitmachen/.
jetzt HIER für den Veganuary anmelden
3. WIE PASSEN REISEN UND NACHHALTIGKEIT FÜR EUCH ZUSAMMEN?
Es gibt so viele Wege und Mittel, die Welt auf umweltfreundliche Art und Weise kennenzulernen. Und weltweit wachsen die Möglichkeiten, im Urlaub oder auf Reisen Kulinarisches aus dem Reich der Pflanzen zu entdecken. Wir freuen uns, dass vegane Optionen und Konzepte in Hotellerie, Touristik und im Fernverkehr zunehmen und mehr und mehr Unternehmen aus dieser Branche am Veganuary teilnehmen. Zum Veganuary 2023 hat beispielsweise die Deutsche Bahn drei neue pflanzliche Gerichte in den Bordbistros eingeführt – und allesamt dauerhaft auf den Speisekarten behalten. So wird es immer leichter und attraktiver für Menschen, pflanzliche Optionen zu wählen – egal wo sie sich gerade befinden – und das hat einen enormen Effekt.
Kerstin Landsmann (Schauspielerin)
„Schau nicht länger weg! Was in der Fleisch/Milchindustrie passiert ist grausam. Ist ein „Es schmeckt so lecker“ all dieses Leid und die Qualen wert? Wenn du es nicht für die Tiere und den Planeten tust, dann für deinen Körper. Und öffne dich für all die neuen wunderbaren Geschmäcker. Nutze den Veganuary für Dich!“
Alec Baldwin (Schauspieler):
„Während der Pandemie haben wir alle unsere Mahlzeiten zu Hause gekocht und sind in dieser Zeit zu einer rein pflanzlichen Ernährung übergegangen. Es ist interessant zu erleben, wie sich der Geschmack verändert, wenn man sein Essen selbst kocht. Alle tierischen Produkte werden weniger appetitlich, wenn man sie von Anfang bis Ende selbst zubereitet.“
© Fotos: JUNI Veganuary, Kerem-Bakir, Veganuary
Geraldine Voss
Geraldine arbeitet als freie Autorin für Good Travel und hat gerade eine Ausbildung zur Nachhaltigkeitsmanagerin absolviert. Nach zwanzig spannenden Jahren beim Film, widmet sie sich jetzt hauptberuflich ihren anderen Leidenschaften – Reisen, Essen und Design.
KOMMENTAR