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EinStückLand: Cowfunding statt Massentierhaltung

In Zeiten von Massentierhaltung, Tierleiden und Lebensmittelverschwendung achten immer mehr Menschen auf einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln, reduzieren ihren Fleischkonsum und setzen dabei vor allem auf Qualität statt Quantität. Beim Einkauf können dabei Label und Siegel hilfreich sein, die artgerechte Haltung auszeichnen. Doch gerade kleine Betriebe scheitern hier häufig an den Kosten, die so ein Zertifizierungsprozess mit sich bringt, obwohl sie eigentlich die Auflagen erfüllen würden.

EinStückLand bietet eine Alternative zum Supermarktfleisch

Die Online-Plattform EinStückLand möchte es anders machen: Sie vermarkten das hochwertige Fleisch von Galloway-Rindern, bunten Bentheimer-Schweinen und Hühnern aus dem Norden Deutschlands und vertreiben es deutschlandweit. Dabei beziehen sie das Fleisch von kleinen Betrieben, die auf artgerechte Haltung und einen respektvollen Umgang mit den Tieren achten. Hier stehen die Tiere wirklich noch auf Wiesen und unter freiem Himmel und führen ein tiergerechtes Leben.

Die Galloway-Rinder von oben

Eine weitere Besonderheit von EinStückLand: Die Tiere werden erst geschlachtet, wenn das gesamte Tier verkauft ist. So landet von dem wertvollen Fleisch nichts in der Tonne. Das Ganze nennen die Gründer von EinStückLand, Lina und Hinrich, dann „Cowfunding“. Wir finden: Ein tolles Konzept und eine echte Alternative zum Supermarktfleisch!

Wir haben Hinrich, einen der beiden Gründer von EinStückLand, unsere drei Fragen gestellt.

Lina und Hinrich von Ein Stück Land

1. Was war bzw. ist deine Motivation hinter EinStückLand?

Lina und ich wollten etwas verändern. Wir haben durch meine Eltern, die selbst Rinder vermarkten gemerkt, dass die Direktvermarktung immer komplizierter wird und das einige kleinere Züchter ihre Zucht dann auch irgendwann ganz einstellen. Der Grund: der Arbeitsaufwand wird einfach zu hoch. Und eigentlich schlägt das Herz ja für die Zucht und nicht für die Vermarktung. Wir haben uns dann dem angenommen und hatten als grundsätzliche Idee den kleineren Betrieben eine neue Möglichkeit der Vermarktung an die Hand zu geben. Dadurch würden wir dann die dezentralen Strukturen stärken und darüber hinaus den Menschen in ganz Deutschland eine Alternative zum Supermarktfleisch bieten können. Hinzu kam, dass wir es satt hatten ständig von Fleischskandalen lesen zu müssen, über Tiere, die unter unwürdigen Bedingungen gezüchtet werden und über die generell negativen Schlagzeilen in Bezug auf Fleisch. Wir wollten etwas ändern, zum Umdenken und Nachdenken anregen und den Menschen zeigen, dass es auch anders geht. Und da sind wir bereits auf einem guten Weg. Das Tolle: Der Kunde unterstützt durch seine Bestellung eine sehr artgerechte Zucht, die kleinen Betriebe und unseren Dorfschlachter.

2. Was rätst du unseren Lesern: Was kann man konkret für eine bessere Zukunft tun?

Jeder kann im kleinen Rahmen etwas Gutes tun. Es müssen nicht direkt große Veränderungen sein, aber wenn man beim Kauf von Lebensmittel ein bisschen nachdenkt und sich bewusst über die Herkunft etc. ist und dann eventuell mal zu einem anderen Produkt greift, dann ist schon viel erreicht. Wir sind grundsätzlich gegen Radikalität bei solchen Dingen. Jeder muss für sich selbst einen guten und angemessenen Weg finden. Wenn jemand Avocados gerne isst, dann soll er sie bitte essen. Aber in Maßen und nicht in Massen. Darüber hinaus: Mehr mit dem Fahrrad fahren, weniger Auto fahren, versuchen weniger zu googlen! Und einfach ein bisschen respektvoller mit der Umwelt und den Mitmenschen und Lebewesen umgehen.

3. Wie passen Reisen und Nachhaltigkeit für dich zusammen?

Wir leben im Jahre 2019. Reisen gehört heutzutage dazu. Die Frage ist nur: Wie reise ich? Jeder fliegt gerne mal in weit entfernte Länder. Das ist auch ok. Auch hier ist: In Maßen! Man sollte dennoch nicht vergessen, wie schön auch das eigene Land ist. Wir sehen jedoch an dieser ganzen Flugzeugdebatte primär die Unternehmen in der Pflicht die Berufspendler in den Flugzeugen zu minimieren. Denn für einen Tag quer durch das Land zu fliegen, um dann zu Hause wieder am eigenen Esstisch zu sitzen ist in unseren Augen nicht zukunftsweisend.

Mehr Informationen findest du hier

Die Tiere von Ein Stück Land führen ein tiergerechtes Leben

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