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Baden in Seen

So steht es um die Qualität unserer Badeseen

Ein ruhiger Waldsee, umgeben von grünen Bäumen, die Schatten spenden. Ein klarer Bergsee, der einem Abkühlung nach einer Wanderung durch die Berglandschaft mit seinen imposanten Panoramen schenkt. Ein Natursee mit Sandstrand, an dem die Kleinen Sandburgen bauen und unbesorgt im Wasser planschen. Jetzt, wo die Temperaturen wieder steigen, fahren viele wieder hinaus an den See. Nicht nur um dort zu faulenzen oder umgeben von schöner Natur zu sein, sondern vor allem auch um in den Seen zu baden. Denn Sommerzeit ist Badezeit!

Unbesorgt baden – in ganz Europa möglich

Doch wie steht es um die Badewasserqualität in Deutschland und kann man bedenkenlos in jeden See springen? Die gute Nachricht ist, dass fast alle Badeseen in Deutschland die EU-Mindeststandards für Badewasser-Qualität erfüllen. Die meisten wurden sogar als „ausgezeichnet“ bewertet. Auch die Qualität der Badeseen in Europa ist fast durchgehend gut. Hier schnitten von knapp 22.000 getesteten Badestellen nur 306 schlecht ab. Diese Karte gibt einen genauen Überblick über die getesteten Badestellen in Europa.

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Acht Gewässer fallen in Deutschland durch

In Deutschland wurden insgesamt nur acht Gewässer mit „mangelhaft“ bewertet: in Brandenburg betrifft es die „Spreelagune“ in Lübben, in Sachsen die „Blaue Adria“ in Bautzen, in Sachsen-Anhalt das „Strandbad Reinsdorf“, in Baden-Württemberg den „Goldscheuer Badesee“ in Kehl und in Bayern betrifft es den „Satzdorfer See“ in Runding sowie den „See Freigericht Ost“ bei Kahl am Main. Für die „Ostsee-Badestelle in Tremt“ am Strelasund, zwischen Stralsund und der Insel Rügen, wurde gar ein Badeverbot ausgesprochen. Hier ist die Belastung durch Bakterien, die auch für den Menschen nicht ungefährlich sind, nun schon seit mehreren Jahren bedenklich.

Getestet wurden die Badestellen hauptsächlich auf zwei Darmbakterien: E-coli und Darm-Enterokokken. Beide Bakterien deuten auf Verunreinigungen hin, die ins Wasser gelangt sind. Die Ursachen für die Verunreinigen werden dabei nicht aufgelistet. Üblicherweise sind es jedoch starke Regenfälle und Gewitter, die dafür verantwortlich sind. Einen genauen Überblick über die Badestellen in Deutschland gibt die Gewässerkarte des Umweltbundesamtes.

Schlechte Aussichten für die ökologische Wasserqualität

Die Daten, die aus der Badesaison 2017 stammen, zeigen, dass sich die Badewasserqualität sowohl in Deutschland als auch in Europa verbessert hat. Dennoch gibt es eine schlechte Nachricht, denn im Gegensatz zur Badewasserqualität, steht es um die ökologische Wasserqualität der Gewässer nicht so gut.

Fast drei Viertel der Seen in Deutschland sind demnach in einem mittelmäßigen oder sogar schlechten Zustand. Vor allem wird das durch den Überschüss an Düngemitteln aus der Landwirtschaft verursacht, die dann wiederum in die Gewässer strömen. Der hohe Nährstoffgehalt lässt Algen übermäßig wachsen und den See veröden. Viele Fische und Pflanzen finden dann hier keinen Lebensraum mehr.

Das ökologische Gleichgewicht wieder herstellen

Im letzten Jahr wurde das Düngegesetz in Deutschland verschärft. Das Gesetz sieht jetzt neue Obergrenzen für die Stickstoffdüngung vor und weitet die vorgeschriebenen Abstände von Landwirtschaftsflächen zu Gewässern aus. Man kann nur hoffen, dass dies ausreicht, um die ökologische Wasserqualität wieder herzustellen, sodass sich auch hier wieder vermehrt Pflanzen und Fische ansiedeln. Zu wünschen wäre es, dass sie sich irgendwann wieder genauso in den Gewässern wohlfühlen, wie wir es tun.

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Lisa hat den Good Travel Blog mit aufgebaut und schreibt zukünftig als freie Autorin für uns. Sie reist und tanzt mit einem geringen ökologischen Fußabdruck leidenschaftlich gern um die Welt.

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